J.S. Bach Klavierkonzerte Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Martin Stadtfeld hatte 2006 bereits drei Konzerte von Bach eingespielt. Nun wird eine weitere CD mit drei Klavierkonzerten (BWV 1054, BWV 1058, BWV 1055) und den "Acht kleinen Präludien und Fugen für Orgel" veröffentlicht.
Die Klavierkonzerte waren natürlich ursprünglich Cembalokonzerte, daher verwundern Aussagen wie "Auf den Spuren des großen Komponisten versucht Stadtfeld mit Präzision zu verstehen, wie die Musik und die Kompositionen zu Zeiten Bachs geklungen haben müssen." mich etwas. Denn so wie auf dieser CD hat es ja garantiert nicht geklungen, wenn ein Klavier statt eines Cembalos gespielt wird.
Dennoch ist diese Zusammenarbeit von Martin Stadtfeld mit dem Philharmonischen Kammerorchesters München unter der Leitung von Lorenz Nasturica-Herschcovici vorzüglich. Der Klang ist ausgewogen und die Interpretation schlicht und trotzdem nicht glanzlos. Glücklicherweise auch nicht zu dynamisch vorgetragen, denn wenn man nachempfinden möchte, wie es damals geklungen haben könnte, muss man sich auch bewusst sein, dass ein Cembalo über so gut wie keine Dynamik verfügt.
Die Präludien und Fugen für Orgel hat Stadtfeld selbst für Klavier bearbeitet. Ob diese tatsächlich von Bach stammen, konnte noch nicht geklärt werden. Momentan werden sie einem anderen nicht bekannten Komponisten zugeordnet.
Die Klavierbearbeitung wirkt schwungvoll und edel. Dafür, dass das Klavier hier Soloinstrument ist, empfinde ich dessen Klang als etwas zu indirekt.
Insgesamt ist diese CD empfehlenswert. Auch Hörern, die normalerweise keine Barockmusik hören, dürften die Stücke relativ gut zugänglich sein.