Last To Run

Last To Run Neu

Alina Jensch   22. März 2025  
Last To Run

Musik

Interpret/Band
Label
Veröffentlichungs- Datum
08. November 2024
Format
  • CD
  • Vinyl

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

 
Mit „It Leads to This“ brachten THE PINEAPPLE THIEF eines der wohl besten Rockalben des Jahres 2024 auf den Markt: Auf Chartplatzierungen in mehreren europäischen Ländern (darunter #1 der UK Rock und Metal Charts) folgten erst eine erfolgreiche Europatour und dann eine durch Nordamerika. 

Dass ein solches Album nur die Quintessenz eines langen Schreib- und Auswahlprozesses ist, dürfte klar sein. Doch was tun, wenn manche der gesammelten Schnipsel und Ideen zu schade für die Schublade sind? Klare Sache: Man schiebt eine EP hinterher, die einerseits in den Orbit des Albums gehört, andererseits aber auch für sich allein steht. 
Und so wurden Ende des Jahres mit „Last To Run“ noch einmal über 20 Minuten fertig ausgearbeitetes Material verteilt auf fünf Songs herausgebracht. 

Schnell fällt auf, dass die neuen Stücke mit Ausnahme des Titeltracks im Vergleich zu denen des Albums recht kurz ausfallen. Dennoch wurde hier nicht an Komplexität und Abwechslungsreichtum gespart und aus dem vollen kreativen Repertoire geschöpft. Die musikalische Verwandtschaft zum Album lässt sich übrigens nicht leugnen, und auch wenn hier der Vibe ein wenig anders und vor allem vieles verspielter ist, hört man, dass die Songs aus dem gleichen Schöpfungs-Momentum entsprungen sind. Das ist natürlich insofern großartig, als dass man von großartiger Musik gerne noch mehr nimmt – allerdings ist mir einiges dann doch etwas zu kurz geraten. Das betrifft vorrangig die beiden fantastischen Songs „Election Day“ und „The World To Me“, die irgendwie das Gefühl hinterlassen, sie hätten eigentlich länger sein sollen. Überraschenderweise ist aber ausgerechnet der längste (und Titel-) Song der für mich schwächste auf der EP.   

So oder so wurden hier fünf eigenständige Songs vereint, die vielleicht nicht auf das Album gepasst haben, aber jeder für sich einen frischen Wind in den „It Leads to This“-Kosmos bringen. Filler sucht man hier vergeblich, und auch wenn das Album für mich in seiner Gesamtheit höher im Kurs steht, kann man dankbar dafür sein, dass diese Ideen nicht verworfen wurden und schließlich doch noch den Weg in den THE PINEAPPLE THIEF Katalog gefunden haben. 

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