Grown Against the Grain Hot
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Hörspiegel-Meinung
Stoner Rock ist eine Spielrichtung, die mehr als alle anderen Musikrichtungen mit dem Herkunftsort einer Band verwurzelt ist. Texas, Arizona, Kalifornien, staubige unendliche Weiten und Schweiß. Das stellt man sich unter Stoner Rock vor.
Was soll man davon halten, wenn eine deutsche Band versucht ihren amerikanischen Vorbildern nachzueifern, und vor allem: Wo könnte diese Band verortet sein? Lüneburger Heide, Uckermark?
Weit gefehlt; Slomind alias Pat, Tott, Tobi und Holger kommen aus Düsseldorf. Dort gibt es den Rhein und seine ausgedehnten Sandstrände.
Das Cover ziert einen tätowierten Mann mit Schlinge um den Hals die abgerissen ist. Was ist diesem Mann wohl widerfahren, ist er dem Henker entkommen? Rein optisch weist er gewisse Parallelen zu Phil Anselmo, ehemals Sänger bei Pantera und jetzt Down auf.
Auch gesanglich hört man bei Sänger Pat einige Parallelen zu Anselmo, ohne dass jedoch dessen Variantenreichtum erreicht wird. Dafür stone-rocken die Jungs noch viel zu solide und nicht überraschend genug. Fuzzige Gitarren, mit WahWah versehen, dominieren, dann Riffgewichse und ein fast permanent durchgepreschtes Crashbecken lassen die EP zu einem kurzweiligen Vergnügen werden. Die Sound der EP ist noch ein wenig zu austauschbar, der Band fehlt noch die gewisse Einzigartigkeit, die man braucht, um im Stoner Rock Lager noch Überragendes, Überraschendes ab zuliefern.
Es gibt aber doch vielversprechende Ansätze und vielleicht muss die Band einfach noch mehr zusammenwachsen, um ein Album zu schaffen, dass mehr Wiedererkennungswert besitzt.