Drive Home E.P. Hot
Musik
- CD
- DVD
Hörspiegel-Meinung
Nein, ich habe mir vorgenommen, mein Review diesmal nicht mit einer Einleitung über die Kreative Produktivitätsmaschinerie des Steven Wilson zu beginnen. Aber es würde wieder einmal passen. Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung seines dritten Solo-Studioalbums „The Raven That Refused To Sing“ erscheint nun die „Drive Home“-EP. Sie ist mit einer Audio-CD und einer DVD bestückt, wobei sicherlich die DVD das größere Kaufargument für Besitzer des Vollzeitalbums sein dürfte.
Neben einigen Live-Clips im Stile von Wilsons Live-DVD „Get All You Deserve“ (allerdings mit neuen Songs) gibt es zwei wundervolle Videoclips. Die animierte Geschichte zu „Drive Home“ ist im Corporate Design des Albums gehalten und erzählt eine emotionale, melancholische und tragische Geschichte. Es ist einer der Videoclips, bei denen man einfach nicht wegschauen kann. Regisseur Jess Cope hat hier einen kleinen bewegten Graphic Novel geschaffen, der herrlich mit Steven Wilsons Ballade harmoniert.
Auch das Video zum Song „The Raven That Refused To Sing“ kann sich sehen lassen, wenngleich es in seiner Machart und vom Storyboard her ein Level unter „Drive Home“ rangiert. Auf jeden Fall sehenswert!
Die Audio-CD der E.P. bietet neben einem Edit des Titelstücks noch den Song „The Birthday Party“, ein schnelles und wieder einmal an King Crimson erinnerndes Prog-Rock-Stück mit Rock-Orgel und harten Stakkato-Passagen.
Als feines i-Tüpfelchen hat Wilson dann noch den Track „The Raven That Refused To Sing“ orchestral arrangiert und auf diese E.P. gebannt. Herrlich. Die weiteren Audio-Tracks (CD-Versionen einiger Liveaufzeichnungen) wirken dann eher wie schmückendes Bonus-/Beiwerk.
Selbst wer Steven Wilson häufiges „Recycling“ vorwerfen möchte, der muss gestehen, dass „reine Geldmacherei“ eindeutig anders aussieht. Ich bin überzeugt von der geballten Kreativität, die hinter der „Drive Home E.P.“ steckt. Insbesondere die Videoclips kann ich sehr empfehlen.
PS: Man achte auf das Stage-T-Shirt von Drummer Marco Minnemann. Louis de Funès lässt grüßen. :)