Dethroned & Uncrowned

Dethroned & Uncrowned           Hot

Alina Jensch   09. September 2013  
Dethroned & Uncrowned

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
13. September 2013
Format
  • CD
  • Download
  • Vinyl
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
10,0

Gut ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres gefeierten neunten Studioalbums „Dead End Kings“ sind Katatonia zurück mit „Dethroned & Uncrowned“, welches genau genommen kein neues Album ist.
Schon bald nach der Veröffentlichung hatten sich die Schweden dazu geäußert, dass sie die Songs gerne in einem minimalistischen, eben „entthronten & ungekrönten“, Arrangement herausbringen würden und begannen im Juni diesen Jahres diese Gedanken als Crowdfundingprojekt in die Realität umzusetzen.

Schnell wurde klar, dass „Dethroned & Uncrowned“ „Dead End Kings“ seiner Rockeigenschaften entledigen und in ein weitaus melancholischeres, akustischeres, Gewand stecken würde.
Was dabei herausgekommen ist, vermittelt einen solch neuartigen Eindruck, dass „Dethroned & Uncrowned“ glatt als neues Album durchgehen könnte und mehr als einfach nur ein Remix ist.

Auch ohne Schlagzeug und E-Gitarren bleiben die Songs stark und der Fokus wird noch eindeutiger auf die schönen, Katatonia-typischen Melodien gelegt. Auch der Gesang rückt in dieser Interpretation weiter ins Zentrum. Es ist nicht leicht zu erklären, aber tatsächlich scheint der Kern der Songs stärker herauszukommen.
Der instrumentalen Vielschichtigkeit von „Dead End Kings“ wurde auch kein Abbruch getan, denn ersetzt wurden die Rockinstrumente durch Streicher, akustische Gitarren, Klavier und Synthie-Klänge, die es schaffen, völlig ungeahnte Seiten der Songs zum Vorschein zu bringen. „Dead End Kings“ bestach schon durch seine Atmosphäre, aber „Dethroned & Uncrowned“ schafft es noch eine Stufe weiter. Diese führt wie ein roter Faden durch das Album und lässt es homogener, aber keinesfalls eintöniger, als das Original wirken.

„Dethroned & Uncrowned“ beeindruckt als selbstständiges Album mit 11 gefühlvollen, düster-atmosphärischen Songs, die den Hörer aus dem Alltag entreißen.
Jetzt fragt sich wohl mancher, ob es besser oder schlechter als das Ausgangsalbum ist: Keines von beiden. Es ist einfach völlig anders und wer besonders an den rockigen Seiten „Dead End Kings“ hing und immer viel Wumms braucht, langweilt sich möglicherweise. Wer aber eine Affinität zu Melancholie und atmosphärischen Klanglandschaften hegt, wird „Dethroned & Uncrowned“ dafür lieben.

Hut ab, Katatonia! Ein interessantes und überaus gelungenes Unterfangen!

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