Traumtänzer Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Schandmaul haben sich so richtig gemacht! Mehrere Chartplatzierungen für eine deutsche Mittelalterband, das will schon was heißen. Nun sind Schandmaul zurück mit ihrem neuen Album „Traumtänzer“.
Der Einstieg ist gelungen, ein Vinyl-Effekt auf einem folkloristischen Flötenintro. Danach folgt das Titellied. Ein schneller Beat, zackige Vocals, ein Mitmach-Song, der Live für Bewegung sorgen wird. „Der Alchemist“ überzeugt durch einen hervorragenden Songaufbau und treibende Instrumentierung. Der Chorus kommt mit Power und einem spannenden Tonartenwechsel. Denselben Effekt hat das sehr seefahrerhaft instrumentierte und getextete „Auf hoher See“. Wahrscheinlich eines der besten Stücke des Albums. Hier kommen die schönen, hellen Flöten, so richtig zur Geltung. Danach kommt die Singleauskopplung „Hexeneinmaleins“, das zwar auch klug komponiert ist, aber weder textlich noch melodisch groß reizt. „Bis zum Morgengrauen“ enttäuscht ein wenig durch einen leicht oberflächlichen Text und ein zusammen gestückeltes Songwriting.
Ohne jetzt jeden Song einzeln zu besprechen… in dieser Art geht es weiter. Es gibt richtig gute Songs oder Parts, es gibt aber auch Melodien und Texte von mittlerer Qualität. Erwähnenswert ist noch der Link zu Wolfgang Hohlbeins neuem Buch „Infinity“, zu dem Schandmaul mit „Geas Traum“ einen Song beigesteuert haben. Instrumentiert mit den bekannten Dudelsäcken und einem gewissen Stück Härte.
„Traumtänzer“ ist ein sehr gut produziertes Album, das jedoch melodisch und textlich ein paar Durchhänger hat. Schandmaul- und Mittelalterfans wird das jedoch nicht schocken können. Es gibt richtig gute Momente auf dem Album, für die es sich lohnt, reinzuhören.