Septembre et ses dernières pensées Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Frankreich ist bisher vor allem durch seine fantastischen Weine, Baguettes, Baskenmützen und das Schmierentheater um ihren aktuellen Premierminister bekannt. Musikalisch fallen mir bis auf Serge Gainsbourg und Edith Piaf spontan keine Musiker ein, die ausserhalb der Grenzen des Heimatlandes für Furore sorgten.
Anders sieht es da im musikalischen Untergrund aus. So bringen uns Prophecy Productions diese Perle von Les Discrets ans Tageslicht, hinter dem sich der Musiker, Filmemacher und Maler Fursy Teyssier verbirgt der auf diesem Werk die letzten Tage des Septembers preist. Ein musikalisch fein ausbalanciertes Werk zwischen elegischen Klängen und druckvollen, rockigen Passagen. Die französischen Texte verleihen der Musik eine ganz eigene Note, die die träumerischen Elemente des Albums verstärken und das Kopfkino zu einer Reise animieren, die sich fern von realen Welten bewegt. Die Musik bewegt sich überwiegend im mittleren Tempobereich, und lässt den Liedern viel Raum zur Erzeugung einer atmosphärischen Dichte, die den Hörer sofort in ihren Bann zu ziehen vermag. Neben der regulären Digipak Version der CD gibt es ebenfalls eine 56-seitige Kunstbuch-Edition mit zahlreichen Illustrationen und Hintergrundinformationen, die zudem noch Fursy Teyssiers mehrfach preisgekrönten Kurzfilm "Tir Nan Og" auf DVD enthält.
Fazit: Wer auf der Suche nach einer musikalischen Neuentdeckung ist, und sich als Fan von Anathema und Konsorten den atmosphärisch, sphärischen Klängen verschrieben hat, wird an diesem Debüt seine helle Freude haben.