Unter Kannibalen Hot
Ecke Buck
18. August 2017
Hörspiegel-Meinung
Ecke Buck
Gesamtwertung
6,0
Hinter einem ungewöhnlich gestalteten Cover, das einen Holzschnitt von Fritz Ebeling ziert, verbirgt sich das neue Album einer Berliner Band. Nachdem der Albumtitel von ursprünglich ‚Erinnerungen des Agenten, der aus Notwehr mit einem Kannibalen knutschte‘ auf den kurzen ‚Unter Kannibalen‘ geändert wurde, konnte das Album erscheinen. ‚Es war Mord‘ stellt eine Formation dar, deren Mitglieder sich aus Bands wie Jingo de Lunch, die Skeptiker oder zerstörte Jugend rekrutieren, um nur einige der Vorgängerbands zu nennen. Gespielt wird Punk mit dunkler Grundstimmung, der sich der rotzigen Stimme von Frontmann ‚Stunk‘ bedient und von Dietmar am Bass, Sepp und Ton an den Gitarren und Markus am Schlagzeug in Szene gesetzt wird. Kantige Texte, wechselndes Tempo bestimmen das zwölf Songs umfassende Werk, das gesellschaftskritische Töne anreißt und die Erfahrungswelt der Musiker zu spiegeln scheint.
Kein Album, das mit herausragenden Stücken aufwartet, die lange im Ohr bleiben, aber insgesamt ein interessant inszeniertes Punk-Werk.