...And I'll Scratch Yours

...And I'll Scratch Yours Hot

Nico Steckelberg   19. Oktober 2013  
...And I'll Scratch Yours

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
20. September 2013
Format
Download

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
6,0

Eine Hand wäscht die andere… dieses Sprichwort kennt man nicht nur im deutschsprachigen Raum. Als Peter Gabriel sein Coveralbum „Scratch My Back“ veröffentlichte, da konnte man fast schon Wetten abschließen, dass es bald auch mal das Album „And I’ll Scratch Yours“ herauskommen würde. Ist es nun auch tatsächlich.

Bei „Scratch My Back“ war es noch so, dass Gabriel selbst den Kopierer angesetzt hatte und Fremdstücke für sich adaptierte. Nun dreht er den Spieß um. Namhafte Musiker wie David Byrne, Regina Spektor, Randy Newman, Arcade Fire, Brian Eno, Feist, Lou Reed, Paul Simon und einige mehr geben sich die Ehre und covern nun ihrerseits Peter Gabriel-Songs.

Mir persönlich fehlt bei diesem Experiment der musikalische rote Faden. Die Versionen sind so dermaßen unterschiedlich arrangiert und instrumentiert, dass man als Nicht-Fan von Peter Gabriel so seine Schwierigkeiten haben dürfte, in das Album hinein zu finden, selbst dann nicht wenn Peter Gabriel seine Stimme häufig auch in diesen Versionen zur Verfügung stellt. Die heraus stechenden Stücke wie beispielsweise Regina Spektors „Blood of Eden“ leben vielmehr von der Gefälligkeit des Songwritings denn von der Interpretation.

Herausheben möchte ich jedoch explizit Randy Newmans Version von „Big Time“. Newman macht sich den Song eindeutig zu Eigen und transformiert ihn zu etwas völlig Neuem, ohne dabei krampfhaft darauf zu achten, außergewöhnliche Produktionsspielereien an den Tag zu legen um dem Song den eigenen Stempel aufzulegen. Newman macht einfach so. Hier funktioniert das Konzept also 1A!

Unterm Strich weiß ich nicht so recht, welchen Nutzen die Coverstücke haben, außer, dass man einigen Spaß beim Netzwerken gehabt haben dürfte. Gabriel-Fans werden wohl eher die originalen Versionen bevorzugen, und für Fans der einzelnen Künstler auf diesem Album lohnt es sich wohl kaum, eine komplette CD zum roten Faden „Peter Gabriel“ zu kaufen, wenn sie nicht auch zu ihm einen Bezug haben.

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