Heer Hot

Markus Skroch   14. Januar 2018  
Heer

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
08. Dezember 2017
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

Die Niederländer von ALVENRAD haben mit „Heer“ ihr zweites Album auf den Markt gebracht.
Im Gegensatz zum Debütalbum „Habitat“ von 2014 hat sich das Duo Verstärkung geholt und ist nun endlich auch mit echtem Schlagzeug unterwegs. 
Zudem gibt es noch weitere Gastmusiker an Nyckelharpa und Euphonium.

Den Musikern selbst kann man beim Hören die Spielfreude und positive Energie attestieren, die bei „Heer“ im Spiel gewesen sein muss. Es ist schön, wenn Metal nicht immer so Bierernst sein muss.

Das Songwriting wirkt kompakter, auch wenn das Material immer noch etwas sperrig ist.

Stilistisch ist das Album ein Spagat zwischen Hardrock, Folkrock und Metal. Ich fühlte mich hier und da sowohl an DEEP PURPLE und URIAH HEEP erinnert als auch an Folk Metal Bands.
Die Keyboardsounds beschränken sich auf Orgel und Klavier, und man muss Orgeln in Rockmusik schon mögen, um an diesem Album Freude zu haben, denn Orgeln gibt es auf diesem Album zuhauf.
Jedenfalls haben die Mannen sicherlich mal die 70er Jahre Plattensammlung ihrer Väter durchforstet.
Die Niederländer haben aus all den Einflüssen ihren ganz eigenen Stil entwickelt, und man hat das Gefühl dass sie jetzt langsam wissen wie sie klingen wollen.

Apropos Klang. Der wurde in der Klangschmiede E auf Vordermann gebracht und ist sehr gelungen, nur leider für mein Empfinden insgesamt etwas zu bassig ausgefallen.

Die Texte befassen sich mit dem Lied von Skírnir aus der Lieder-Edda und sind alle auf niederländisch verfasst. Englische Übersetzungen finden sich aber auch im üppigen Booklet.
Für die stimmungsvolle Gestaltung ist übrigens der talentierte David Thiérrée zuständig gewesen. 

Am wenigsten gefallen hat mir „Minneschemering“, weil dieser Song wie eine reine Rhythmusbegleitung klingt. 
Am besten gefallen haben mir das mitreißende „De Zonne-euer“, „Dagen Gaans Heen“ und das experimentelle "Fallisch", das im Mittelpart irgendwie nach den BEATLES klingt.

Man darf gespannt sein wie die Reise für ALVENRAD weiter geht.

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