Grand Sun Ritual Hot
Alina Jensch
07. Juli 2021
Musik
Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Veröffentlichungs- Datum
15. Januar 2021
Format
- CD
- Download
Bandwebsite
Hörspiegel-Meinung
Alina Jensch
Gesamtwertung
8,0
Beim Anblick des mittlerweile dritten Albums, „Grand Sun Ritual“, werden direkt Erinnerungen an TIAMATs „Wildhoney“ wach – und auch wenn die Ähnlichkeiten bei genauerer Betrachtung des ausdrucksstarken Covers schwinden, so zeigen sich musikalisch doch gewisse Parallelen zu den Schweden.
Die Erzgebirg'sche Formation rund um den namensgebenden Frontmann Coldun zaubert hier nämlich eine ganz außergewöhnliche Legierung aus Doom Metal, Post Metal, 70er Sounds und Black Metal. Die geheime Liste der Zutaten ist wahrscheinlich noch länger, viel wichtiger ist aber, dass das Ergebnis gut funktioniert.
„Grand Sun Ritual“ wartet mit sieben Songs auf, deren kürzester („Stories Untold“) bereits über fünf Minuten lang ist, und deren längster („Hail out to Thebes“) die Neun-Minuten-Marke knackt. Gemein ist allen eine sehr dichte Atmosphäre und ein großes Maß an Melodiösität, die auch die langen Stücke sehr eingängig macht. COLDUN verlieren sich hier also nicht in technischen Details, sondern legen durchaus Wert auf allgemein gefälliges Songwriting. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist der sehr markante Gesang Colduns, der sich mit seiner angenehmen, tiefen Stimme mal emotional gefühlvoll zeigt („Stories Untold“), mal heroisch erhaben (z.B. „Grand Sun Ritual“), aber auch brachial werden kann („Down Below“).
Außerdem passt der immer wiederkehrende Einsatz der Hammondorgel überraschend gut in die Songs und schafft spannende Kontraste zu finsteren Gitarrensoli und rockigen Momenten.
Insgesamt glänzt das Album mit schwermütigen, aber zugleich epischen Songs, sehr viel Abwechslung und einem warmen, herausragenden Klang. Es lässt sich gut hören und dürfte Anhängern der unterschiedlichsten Stilrichtungen gefallen, ohne dabei langweilig oder berechenbar zu werden.