Nomadic Hot
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Hörspiegel-Meinung
Sonny Simmons dürfte vielen Jazzhörern sicherlich bekannt sein. Der 81-jährige Saxophonist ist so etwas wie eine Free-Jazz-Legende und hat unter anderem auch schon im Orchester von Marvin Gaye gespielt. Zusammen mit Moksha Samnyasin, einem Bass/Drum/Sitar-Trio aus Frankreich hat Simmons ein recht psychedelisches und mystisches Album eingespielt.
Musikalisch treffen hier schwere Drums und tolles Bassspiel auf Sitar- und Saxophonimprovisationen. Für mich klingt das eher nach einer Mischung aus Post-Rock und jazzigem Saxophonspiel, denn nach Free-Jazz und da sich der Großteil im schleppenden bis mittleren Tempo abspielt, wird es auch zu keinem Zeitpunkt anstrengend. Vieles spielt sich hier in orientalischen Tonleitern ab und man hört auch, dass vieles improvisiert, live gespielt und sehr viel Wert auf den Moment gelegt wurde. Produktionstechnisch gibt's hier auch nichts zu meckern, Schlagzeug und Bass klingen sehr breit und druckvoll und das Saxophon schwebt über allem und entführt einen dadurch in andere Welten.
Insgesamt eine sehr schöne und recht psychedelisch/mystische Scheibe, die vor allem offenen Hörern ans Herz gelegt sei. Es gibt hier keine typischen Songstrukturen, sondern das meiste ist improvisiert - wenn man sich aber darauf einlässt, so kann man sich entführen lassen und bei mehrmaligem Hören immer wieder neue Facetten entdecken.