Out Among The Stars Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Manchmal findet man sie noch, die unentdeckten Perlen. Verstaubt in Regalen hinter alten Kartons, umgarnt von Spinnweben und so weiter…
Johnny Cash starb 2003 und schaffte es gerade im hohen Alter, junge Menschen für seine Musik zu begeistern. Er coverte Depeche Mode, Nine Inch Nails, U2 und ähnliche Pop/Rock/Indie-Acts. Seine Musik war insbesondere in den 90ern/2000er-Jahren geprägt durch eine latente Düsternis, die zwischen den grundsoliden Country-Tracks immer wieder durchschien.
Über 10 Jahre nach Cashs Tod erscheint nun das Album „Out Among The Stars“ mit 13 neuen, bisher unveröffentlichten Tracks. Darunter zwei Duette mit seiner Frau June Carter Cash und eines mit Waylon Jennings. Die Songs stammen aus den Jahren 1981 und 1984 und wurden in den Columbia Studios in Nashville, Tennessee und in den 1111 Sound Studios aufgenommen. Produziert wurden sie von Billy Sherrill, dem damaligen A&R-Chef von CBS Records Nashville und Architekten des „Countrypolitan“ Sounds.
Die Songs sind weitestgehend recht „happy“ gehalten und klingen typisch nach Country Music. Ab und zu wird es jedoch auch tiefgründig. Cash erfüllt also auch posthum alle Erwartungen seiner Fans. Der ganz große Wurf ist Cash mit dem Song „She Used To Love Me A Lot“ gelungen. Ein tolles, melancholisches Stück, das in einer zweiten Mixversion auf dem Album enthalten ist.
Genauso wie Elvis Presley wird Johnny Cash vermutlich niemals sterben. Zumindest nicht im musikalischen Sinne. „Out Among The Stars“ ist ein weiterer Gedenkstein gegen das Vergessen dieses Mannes, der so viele Geschichten zu erzählen hatte wie die Falten in seinem Gesicht.