Lost Is Not Losing Hot
Tanja Trawny
26. Dezember 2016
Musik
Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Veröffentlichungs- Datum
25. November 2016
Format
CD
Anzahl Medien
1
Hörspiegel-Meinung
Tanja Trawny
Gesamtwertung
7,0
Mit ihrem dritten Studio Album „Lost Is Not Losing“ präsentiert die Glasgower Band Doghouse Roses „etwas Außergewöhnliches“ (zitiert nach The List). Paul Tasker (Gitarre) und Iona Macdonald (Vocal) werden in ihren Songs unterstützt von Craig Laurie (Schlagzeug), Stephen McGourty (Bass), Katie McArthur (Vocals), Jo Shaw (Harmony Vocals), Biff Smith (Co-Lead Vocals, Harmony Vocals), Dejan Lapanja (Elektrik-Lead-Gitarre), John Alexander (Akustikgitarre), Laura-Beth Salter (Mandoline) und Jez Hellard (Mundharmonika).
Ihre Songtexte handeln unteranderem von der zerstörerischen Geschichte von Liebe und Alkohol (Pour, Track 1), einer ehemaligen Prostituierten (Fairground, Track 6) und politischen Protestsongs gepaart mit einer herrischen Schärfe (Feed The Monster, Track 3; New Year Rag; Track 10; After Sun, Track 8). Rein textlich sicherlich ein interessantes Album, denn es geht um das politische Leben. „Es geht (in den Songs) darum, wie wir unser Leben jeden Tag leben und wie wir die Menschen und die Welt um uns behandeln.“
Somit generell ein sehr guter Ansatz. Leider finde ich die Gitarrenklänge zu sehr dominierend, die vokale Prägnanz dadurch zu sehr im Hintergrund bzw. auch partiell zu gleichbleibend in ihrer Klangfarbe. Auch wenn die Kombination aus Country-Folk-Lagerfeuer-Romantik partiell ansprechend ist.
Das erste Lied Pour war eingängig, die vokale Darbietung wirkte mit der Musik selbst stimmig. In anderen Songs hätte ich mir eher eine rauchige Stimme, dem bluesartigem Stil entsprechend, gewünscht. Gefallen haben mir die partiell schnellen Riffs (z. Bsp. In Feed the Monster), das rockige (Weather the Storm), die Einsätze vom Banjo , Mandoline und der Mundharmonika (Fairground).
Leider war kompositionstechnisch wenig Abwechslung, die vokale Stimme von Iona Macdonald sprach mich persönlich nicht besonders an. Mir fehlte in ihrer Stimme das Gewisse etwas.
Ich glaube, instrumental etwas weniger im Vordergrund, stimmlich mehr Präsenz in einer etwas tieferen Tonlage, wäre für das Album und seiner extrem guten textlichen Ausgangsposition sicherlich genauso wie mannigfaltigere Kompositionen dienlich gewesen.
Jedoch ist es, wie immer, eine musikalische Präferenz meinerseits. Weswegen sich Liebhaber politischer Texte eingebunden in modernem Folk sich am besten selbst ihr musikalisches Urteil bilden sollten.