Morgenstund (Deluxe Edition)

Morgenstund (Deluxe Edition) Hot

Nico Steckelberg   30. März 2019  
Morgenstund (Deluxe Edition)

Musik

Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Format
  • CD
  • Blu-ray Disc
Anzahl Medien
2

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

Christopher von Deylen alias „Schiller“ ist wieder am Start, der Titel seines neuen Albums: „Morgenstund“. Die hat sprichwörtlich „Gold im Mund“, aber trifft das auch für das neue Album zu? 

Zunächst eine schöne Überraschung. Die Einleitenden Worte spricht die unlängst verstorbene Sprecherin-Legende Franziska Pigulla. Ein kleiner Gänsehautmoment zum Auftakt. Dann startet die Musik mit „Harmonia“, einem Instrumentaltrack, durch. Etwas ethnisch, sehr sommerlich, leicht und sphärisch ist dieser Sound, angenehm in der Waage zwischen synthetischen Sounds und einem E-Gitarren-Lead. 

Auch der Rest des Albums ist irgendwo zwischen Chillout und Beach Lounge. Angenehm ruhig, mit guten Gastvocal-Beiträgen, wie z. B. Tricia McTeague (im wundervollen Stück „Universe“), Jhyve bei „Dreamcatcher“ (das einen hübschen 80er/90er-Charme hat), SCHWARZ beim Après-Ski-esken „Avalanche“ und „New Day“, oder Yalda Abbasi und Jan Blomquist. 

Die prominentesten Kollaborateure sind aber zweifelsfrei Nena, die den Titeltrack „Morgenstund“ singt, der Synthie-Großmeister Giorgio Moroder (Track „Lichtjahre“ mit C64-SID-Sounds im Abgang) und Tangerine Dream, die legendäre deutsche Synthesizer-Band rund um dem 2015 verstorbenen Edgar Froese.

Es ist sehr schön, zu sehen, mit wie viel Respekt von dem gegenseitigen Werk die Künstler hier miteinander zusammenarbeiten. Schon Jean-Michel Jarre hatte mit seinen Electronica-Alben das Konzept der Zusammenarbeit großgeschrieben. Während Jarre den Sound der Tracks stärker auf seine Partner anpasste, klingen die Tracks auf „Morgenstund“ allerdings durchgehend nach Schiller-Tracks, eben mit dem gewissen Etwas.

Fazit: Morgenstund ist ein sehr rundes, gefühlvolles und liebevoll arrangiertes Chillout-Electronica-Album mit Pop-Appeal. Einziger Nachteil: Es klingt so gar nicht nach der Morgenstunde, sondern eher nach einem ruhigen Abend in einer Loungebar. Schönes Ding!

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