L.A. Woman 40th Anniversary Edition (2CD) Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Allgemein wird davon ausgegangen, dass L.A. Woman das letzte Studioalbum der Doors war. Was nicht viele wissen, ist, dass die nach Jim Morrisons Ableben verbliebenen Doors-Mitglieder Ray Manzarek, Robbie Krieger und John Densmore noch zwei weitere Alben veröffentlichten, in der sie eine etwas andere Marschrichtung einschlugen, ohne jemals die Intensität zu erreichen, die sie mit ihrem Frontman zelebriert haben.
L.A. Woman ist in meinen Augen die beste Doors-Veröffentlichung, und das bei einer an Klassikern nicht armen Diskografie. Hier hat die Gruppe den Sound, den sie live erzeugten, am besten umgesetzt. Eine schier greifbare Lebendigkeit durchzieht das Album vom grandiosen Opener "The Changeling" bis zum mysteriösen "Riders on the Storm". Die Abmischung der ersten CD ist die gleiche wie die der Jubiläumsediton aus dem Jahr 2007.
Die zweite CD jedoch hat es in sich und sollte dafür sorgen, dass die Pforten der Portemonnaies vieler Doors-Anhänger wieder öffnen werden.
Dort wird das Album ohne "Hyacinth House", "L'America" und "Crawling King Snake" in alternativen Versionen, erweitert um zwei Bonussongs, präsentiert.
Diese Versionen wirken etwas ungeschliffener und sind nicht so auf den Punkt gebracht wie die bekannten Versionen der Songs, sind aber dennoch höchst interessant und lassen die Arbeitsweise der Gruppe und ihre unglaubliche Musikalität auf das eindringlichste erfahren. Wie man bereits von anderen Special Editions und Bonusversionen der Doors gewohnt, sind vor den alternativen Versionen der Songs auch die Unterhaltungen, Einwürfe und Monologe der Mitglieder, allen voran natürlich Jim Morrison, eingefangen und unterstreichen auch hier wieder, dass eine Band am Werke ist, die weiß, wohin die Reise geht. Und das ist Bluesrock in absoluter Perfektion.
Das, wonach jeder Doors-Maniac lechzt, wird auch hier geboten: Tontechniker Bruce Botnick hat beim durchforsten der Archive tatsächlich noch einen Schatz ans Tageslicht gebracht. Mit "She smells so nice" gibt es einen bisher unbekannten Song der Gruppe und ein weiteres tolles, beschwingtes Lied, das natürlich - wie der Titel bereits vermuten lässt - das weibliche Geschlecht thematisiert.
"Rock me", das bereits des öfteren live aufgeführt worden ist, schließt die zweite CD und hinterlässt sicherlich allenthalben zufriedene Gesichter.
Empfehlung!