Ensoulment

Michael Brinkschulte   05. September 2024  
Ensoulment

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
06. September 2024
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
7,0

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit (25 Jahre), in der die Formation um Sänger, Komponist bzw. Texter und Multiinstrumentalist Matt Johnson kein Lebenszeichen mit einer Veröffentlichung von sich gegeben hat, sind The The mit einem neuen Album am Start. Zwölf Songs bietet das an New Wave Zeiten anknüpfende Album in rund 45 Minuten Spielzeit. Begleitet wird das neue Werk von einem umfangreichen Booklet mit Grafiken, Foto-Artworks und den Texten der Songs nebst Angaben zu den beteiligten Musikern.
Die musikalische Ausrichtung stellt sich auf diesem Album vielschichtiger dar als die Kategorisierung mit New Wave erwarten ließe, immer verbunden durch die markante Stimme von Matt Johnson. Der Start mit "Cognitive Dissident" geht rhythmisch ins Rennen. Melodiebögen und der Chorus bringen Atmosphäre in den Verlauf. Weiter geht es mit dem Stück, dessen Titel gleich zwei Zeilen füllt "Some days I drink my coffee by the grave of William Blake". Eine gewisse folkige Melancholie hängt in diesem Song in der Luft, der stimmungsvoll ins Ohr geht.
 
Es folgen weitere Stücke, die stilistisch mal balladesk, mal Blues angehaucht, mal druckvoll aufspielen und in den Übergängen von Song zu Song manchmal wie eine Einheit wirken, da es keine wirkliche Pause gibt. 
Eine mit mehr Pepp angehauchte Note bringt dann in einzelnen Passagen "Life after Life" mit. Es folgt ein Piano-Song, der das Tempo wieder reduziert und den nachdenklichen Touch zurückbringt, der erzählerisch einen Wunsch ausdrückt "I want to wake up with you". Das nächste Stück bringt Piano und Gitarre als Kontrast, worauf ein Song mit Country-Anleihen folgt. Die weiteren Stücke bringen weitere Entwicklungen, "Linoleum smooth to the stockinged foot" bietet auch experimentelle Klänge .
Der Song mit der Frage "Where do we go when we die?" kommt melodiös, nachdenklich daher. Ich verzichte hier darauf, die weiteren Songs zu beschreiben, es soll ja noch etwas zu entdecken geben. Am Ende des Albums hat man den Eindruck, dass man es gerne erneut hören möchte, auch wenn es kein Stück gibt, das nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, die Gesamtatmosphäre aus Musik und tiefgründigen Texten und die markante Stimme Johnsons locken.

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