Die Middlesteins Hot
Hörbuch
Rückentext
Über dreißig Jahre lang haben Edie und Richard Middlestein ein ganz normales Familienleben in einem Vorort von Chicago geführt. Auf einmal drohen die Dinge auseinanderzubrechen, nicht ganz unschuldig daran ist Edies enormer Umfang. Essen ist für sie eine Sucht – und wenn sich das nicht ändert, hat sie nicht mehr lange zu leben. Als Richard ihren Eigensinn nicht mehr aushält und Edie verlässt, machen ihre Tochter Robin, ihr Sohn Benny und dessen Frau Rachelle es sich zur Aufgabe, Edie zu retten. Doch statt bei dieser heiklen Aufgabe an einem Strang zu ziehen, stehen sich alle gegenseitig im Weg. Und so steuert diese aberwitzige Familiengeschichte unerbittlich auf die spektakuläre Bar-Mizwa-Party der Zwillingsenkel zu, die ein Fiasko zu werden droht.Hörspiegel-Meinung
Darf ich vorstellen? Die Familie Middlestein. Mutter Edie, hilfsbereite und erfolgreiche Anwältin. Liebt das Essen. Ist sehr dick und sehr krank. Vater Richard, erfolgloser Apother, der seine unbelehrbare Frau verlässt und sein Glück anderswo sucht. Tochter Robin, Lehrerin mit Alkoholproblem. Sie hasst fast die ganze Welt. Sohn Benny, ein Weichling, der den Tatsachen aus dem Weg geht. Schwiegertochter Rachelle, die ihren Plan durchzieht und ihren Stand behauptet. Die Enkelzwillinge, die ihr Leben noch vor sich haben, sich aber schon voneinander weg entwickeln. Eine ungewöhnliche jüdische Familie, denen jeder Zusammenhalt abhanden gekommen ist. Und doch wollen sie auf ihre Weise Edie helfen, dem Tod von der Schippe zu hüpfen. Doch das ist ein Unternehmen, das sich als eine Riesenaufgabe erweist. Dazu hat ja jeder noch seine eigenen Probleme....
So chaotisch, wie diese Familie ist, so ist auch der Roman. Jeder erzählt aus seiner Perspektive, teilweise die selbe Situation, teilweise sind es Erinnerungen an die Vergangenheit, teils wird die Zukunft mit eingebracht. Doch alles läuft auf die Frage hinaus: Ist Edie zu retten? Ich hatte bei diesem Roman zwiespältige Gefühle. Einerseits sind die Figuren gut gezeichnet, die Einblicke in das jüdische Leben waren interessant. Aber es brauchte durch den ständigen Perspektivenwechsel und die Zeitsprünge eine Menge an Konzentration, um in der Geschichte zu bleiben. Das hat mich gestört.
Die Lesung von Luise Wunderlich war mir auch etwas zu steril und machte es dadurch nicht einfacher, der ungekürzten Lesung zu folgen. Nichts für Zwischendurch.