12 Years a Slave           Hot

Twelve Years a Slave gewann durch den Kinofilm aus dem Jahr 2013 und spätestens durch die Auszeichnung mit drei Oscars eine erneute weltweite Aufmerksamkeit. Das gleichnamige Buch, welches vom Protagonisten der Handlung selbst verfasst wurde, ist jedoch ganze 160 Jahre älter und genoss nach seiner Erscheinung in den Nordstaaten bereits eine außerordentliche Popularität. Das lag vor allem auch an der sehr aufgeklärten öffentlichen Meinung in den Nordstaaten, ganz im Unterschied zu den Südstaaten, welche aus der Sklaverei profitierten und diese als ein selbstverständliches Vorrecht der weißen Rasse ansah.
In diesem Jahr ist bei Osterwold Audio das Hörbuch mit einer ungekürzten Lesung des Romans erschienen. Auf einer mp3-CD bekommt der Hörer 540 Minuten faszinierendes Zeitzeugnis, gelesen von Sascha Rotermund, geboten.

Solomon Northup, ein in den Nordstaaten und in der Freiheit geborener Nachfahre der Afrikanischen Sklaven auf dem amerikanischen Kontinent, lebt gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern in einer Welt, die es ihm ermöglicht als freier Bürger durch ehrliche Arbeit ein zufriedenes und glückliches Leben zu bestreiten. Eines Tages wird er um seine Künste als Violinenspieler für einen Auftrag angeheuert, woraufhin er durch Täuschung bis nach Washington gelangt. Dort wird er betäubt, entführt und als Sklave verkauft. Die folgenden zwölf Jahre erlebt er ein endloses Martyrium als Sklave auf verschiedenen Farmen im Staat Louisiana, bis er endlich durch die Bemühungen von Freunden befreit werden kann.

Die Erzählung, deren geschichtliche Wahrheit 1968 durch die Historikerin Sue Eakin nochmals untermauert wurde, ist ein unermesslicher Schatz und ein hochauflösendes Zeitzeugnis für die Geschichte der Sklaverei sowie das Leben aus der Sicht eines Sklaven. Solomon Northup, der, anders als der Großteil der Sklaven, lesen und schreiben gelernt hat, schreibt in einer fast lyrischen Art die Geschichte einer ganz eigenen Welt, die vor allem durch Brutalität, Terror und härteste Arbeit geprägt ist. Durch den Erzähler, der in der Lage ist die unterschiedlichen Weltansichten seiner Heimat und der Farmer der Südstaaten nachzuvollziehen und zu vergleichen, bekommt in diesem Fall der Hörer ein so umfassendes und detailgetreues Bild einer Zeit, wie es kaum anders möglich wäre.

Das Hörbuch zu dem Roman "Twelve Years a Slave" ist atemberaubend, spannend, fesselnd und erschreckend zugleich. Hier bekommt der Hörer ein Stück Literatur, welches auch im Nachwort von dem britischen Regisseur Steve McQueen auf eine Stufe mit dem Tagebuch der Anne Frank gestellt wird.