Schwarzes Requiem Hot
Michael Brinkschulte
28. November 2018
Hörbuch
Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
12
Internetlink
Rückentext
EIN HÖLLENRITT INS HERZ AFRIKANISCHER FINSTERNIS
Gregoire Morvan, graue Eminenz des französischen Innenministeriums, hütet dunkle Geheimnisse aus seiner Vergangenheit in Zaire. Dort hatte er in den Siebzigerjahren einen bestialischen Killer zu Fall gebracht. Doch jener „Nagelmann“, der seine Opfer einem grausamen Ritual folgend mit Nägeln und Spiegelscherben gespickt zurückließ, scheint einen mysteriösen Nachfolger zu haben. Als eine Serie ähnlich gearteter Anschläge Morvans gesamte Familie bedroht, begibt sich Sohn Erwan, Pariser Polizeikommissar, im Alleingang in den Kongo, um die wahre Geschichte seines Vaters zu ergründen. Er ahnt nicht, dass er damit das Tor zur Hölle öffnet …
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
7,0
Atmosphäre
7,0
Sprecher
9,0
Aufmachung
8,0
Gesamtwertung
7,8
Wie ist das Hörbuch umgesetzt?
Im Gegensatz zum ersten Teil um die Familie Morvan, liest diesmal nicht Reiner Schöne sondern James Bond Synchronstimme Dietmar Wunder die Fortsetzung. Wunder setzt in gewohnt gelungener Art an und bringt mit Stimmvielfalt die düster böse Stimmen des Romans zum Hörer.
Auf 12 CDs ist die gekürzte Hörbuchfassung des Romans untergebracht und bietet 768 Minuten Spielzeit. Diese ist im Gegensatz zur ungekürzten Version, die nur als Download erhältlich ist und fast 21 Stunden Spielzeit umfasst, um rund acht Stunden kürzer. Dies ist leider inhaltlich und atmosphärisch spürbar.
Die CDs stecken in zwei Digipacks, die jeweils sechs CDs fassen und in einem Schuber untergebracht sind. In den Digipacks sind kurze Informationen zu Autor und Sprecher, sowie Verweise auf andere Produktionen abgedruckt.
Resümee:
Auch ohne den ersten Band gelesen oder gehört zu haben, ist die Story nachvollziehbar. Erzählt wird die düstere Geschichte der Familie Morvan, mit dem Handlungsstrang um den Sohn Erwan im Fokus des Geschehens. Zunächst reist dieser im Zuge von Ermittlungen auf den Spuren seines Vaters, der vormals in Afrika aktiv war. Nach und nach erfährt er Dinge, die ihn und auch die Hörerschaft schockieren. Seine Familie ist nicht das was er dachte. Sein Vater hat eine ganz besondere Leiche im Keller, die Erwan direkt betrifft.
Grange spinnt einen dunklen Reigen, der mit Brutalität und vielfältigen Charakteren gespickt ist. Leider erweist sich die Kürzung des Stoffes als zu immens, denn es tun sich Sprünge auf, die zwar durch die gelungene Lesung Dietmar Wunders gut überspielt werden, aber trotzdem erkennbar bleiben.
Am Ende bleibt der Hörer blutig „unterhalten“ und schockiert über die zuweilen deutlich überspitz geschilderten Aktionen der Familienmitglieder der Morvans zurück. Ein mit übermäßigen Gewaltexzessen gespicktes als Thriller inszeniertes Familiendrama, das nebenbei auch noch politische Kritik äußert.