Die Siedlung der Toten

Die Siedlung der Toten Hot

Michael Brinkschulte   03. Dezember 2016  
Die Siedlung der Toten

Rückentext

Mit einem Kopfschuss hingerichtet sitzt die Frau in ihrem Rollstuhl, aufrecht wie eine Mumie in ihrem Chanel-Kostüm – die letzte Bewohnerin der SIEDLUNG. Idyllisch war es hier einst in den Bungalows an der Isar. Bis man die Leichen fand: 18 Tote, im Kreis angeordnet um eine Feuerstelle. Alle waren sie Bewohner der ersten Stunde. Welches Grauen hält sich bis heute versteckt in der SIEDLUNG?

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,3

Wie ist das Hörbuch umgesetzt?
 
Die unterschiedlichen Perspektiven aus denen der Roman erzählt wird, werden von insgesamt neun Sprechern vorgetragen. Dabei setzen Anneke Kim Sarnau, Sylvester Groth und Felix von Manteuffel, die auch mit Foto auf dem Backcover abgebildet sind, die größten Textteile um.
Durch die Sprecherwechsel wird für die Hörer die auf mehreren Zeitebenen spielende Handlung zusätzlich unterstützt. Zudem entsteht eine ganz eigene Grundstimmung.
 
Die ungekürzte Lesung ist auf zwei MP3-CDs in einem Digipack untergebracht. Das Innere hält eine Aufstellung der Erzähler und der jeweiligen Figur bereit, aus deren Sicht berichtet wird. Die Gestaltung des Digipacks passt zum Roman, ein Booklet oder im Innern abgedruckte Informationen zu den Sprechern gibt es leider nicht.
 
 
Resümee:
 
Max Landorff, der durch seine REGLER Thriller bekannt geworden ist, begibt sich hier auf ein anderes Terrain, wobei der Grundzug des Thrillers erhalten bleibt. Der Tod einer alten Frau, die in ihrem Haus gefunden wird ist nur der Anfang, denn im Laufe der Zeit kommen viele weitere Tote hinzu. Einige in der Vergangenheit, andere im Hier und Jetzt.
Alle Ereignisse haben ihren Auslöser weit in der Vergangenheit, in der Geschichte der SIEDLUNG, deren Bau nach dem Krieg begann. Schritt für Schritt nähert sich Kommissarin Eva Schnee, die eine Menge persönlicher Lasten mit sich herumschleppt, der Lösung des Falles. Und dabei muss sie auf Informationen zurückgreifen, die ihr der ehemalige Kommissar Maler geben kann, der dereinst an dem Fall der 18 Toten arbeitet und über diesen Fall krank und in den Ruhestand versetzt wurde. Denn die Menschen, die etwas wissen oder wussetn sind entweder tot oder schweigen seit Jahrzehnten.
 
Landorffs Roman entpuppt sich als Mischung aus Historienthriller und psychologischer Betrachtung unterschiedlicher Charaktere. Ein Werk mit bedrückender Grundstimmung, der durch die gute Sprecherleistung unterstützt, über die gesamte Spielzeit zu fesseln weiß.

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