Der Federmann Hot
Hörbuch
Rückentext
Berlin Kreuzberg: Eine junge Frau wird bestialisch hingerichtet und mit Federn und einem toten Vogel bedeckt. Kommissar Nils Trojan hat kaum Zeit die Ermittlungen aufzunehmen, da schlägt der "Federmann" erneut zu. Als Lene, die kleine Tochter des zweiten Opfers, spurlos verschwindet, beginnt ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit.Axel Milberg (u.a. "Der Feind im Schatten"), gibt diesem ungewöhnlichen Kommissar, der bei der Ermittlung bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht, eine unverwechselbare Stimme.
Hörspiegel-Meinung
Thriller gibt es viele, gute Thriller schon weniger und gute Thriller aus Deutschland sind eher selten. Als ich das Coverlayout von Max Bentows „Der Federmann“ zum ersten Mal sah, fühlte ich mich direkt angesprochen. Ja, ich gebe es zu, hier war das Cover der primäre Höranreiz. Und es hat sich gelohnt! Denn das Roman-Debüt des Schauspielers und Theater-Dramatikers Bentow hat so ziemlich alles, worüber sich das Thriller-Konsumenten-Herz freut: Eine grauenvolle Mordserie, einen psychopathischen und äußerlich skurrilen Täter, ein Katz- und Mausspiel zwischen Mörder und Ermittler und immer wieder neue Wissenshäppchen, die zur Lösung des Falls beitragen. Bentow erlaubt dabei Einblicke in die Sichtweisen der verschiedenen Charaktere: Opfer, Täters, Polizei, Beteiligte.
Zugegeben: Das zentrale Motiv des Täters erinnert mich an einen bekannten Thomas-Harris-Roman (ich nenne den Titel bewusst nicht: Spoiler-Gefahr). Auch ist die Auflösung schon sehr Hollywood-mundgerecht aufgemacht. Aber dennoch macht es viel Freude, zusammen mit Kommissar Nils Trojan auf Mörderjagd zu gehen.
Was dieses Hörbuch besonders gut macht, ist seine Stimme. Schauspieler Axel Milberg lässt den Roman aufleben. Er gibt ihm eine besondere Note, ohne die insbesondere das Ende eventuell Gefahr gelaufen wäre, ins triviale abzudriften. Milberg erdet die Story und gibt ihr Authentizität. Hervorragend!
Fazit: Spannender, guter Serienkiller-Thriller in Berlin, mit dem leichten Hang zu Hollywood-Overflow und einem brillanten Axel Milberg am Mikrofon. Ganz toll: Die Lesung ist ungekürzt.