Der Spezialist Hot
Hörbuch
Rückentext
Nur einer ist besser als der teuerste Lügendetektor. Sein Name ist Geiger.Sie brauchen eine Information? Sie kennen die Person, die diese Information hat, aber sie hüllt sich in Schweigen? Lassen Sie das meine Sorge sein. Ich hole immer die Wahrheit aus meiner Zielperson heraus. Denn ich bin ein Spezialist. Dabei befolge ich stets meinen Kodex. Eines Tages bekam ich den Auftrag, gegen meinen Kodex zu verstoßen. Die Folgen waren schrecklich. Für meinen Auftraggeber.
Hörspiegel-Meinung
Geiger sein Name. Informationsbeschaffung sein Beruf. Oder besser: Mit Hilfe des effektvollen Einsatzes der Angst vor Schmerz Informationen zu erhalten. Doch Geiger hat seine Prinzipien. Als er eines Tages den Auftrag erhält, aus einem kleinen Jungen herauszubekommen, wo sich dessen Vater aufhält, wird Geiger erpresst. Doch er lässt sich nicht erpressen. Mit dem Jungen im Schlepptau flieht er vor seinem Auftraggeber. Doch der scheint selbst mächtigere Auftraggeber zu haben als Geiger vermutet hätte.
Ein schöner Plot. Eine Person mit moralisch verwerflichem Tätigkeitsgebiet als Protagonist eines Thrillers. So etwas kennen wir beispielsweise aus der Serie „Dexter“, und das reizt ungemein. In der Tat ist es schon ein sehr komplexes Gefühl, wenn man sich als Leser/Hörer – gezwungen durch die Handlung und Erzählweise– mit einem professionellen Folterer identifiziert. Was mir jedoch im Verlauf des Hörbuchs gefehlt hat, ist der häufigere Einsatz von Geigers speziellen Fähigkeiten um Probleme zu lösen. Sein psychologisches Bild wird am stärksten dargestellt in den Szenen, in denen sich Geiger selbst Schmerz ausgesetzt wiederfindet. Insgesamt ist mir die Geschichte für die gute Plot-Idee und die tiefenpsychologischen Ansätze jedoch zu geradlinig und „von der Stange“. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen. Das vermag jedoch auch an den Kürzungen der Hörbuchversion liegen.
David Nathan liest dieses Hörbuch auf 6 CDs mit gekonnter Professionalität. Die Betonungen sitzen. Schade, dass einige Charaktere eher oberflächlich angelegt sind (Beispiel: Dalton). Aber so hat Nathan die Chance, diesen Figuren relativ einfach einen „Charakter“ einzuhauchen, was er natürlich tut.
Fazit: „Der Spezialist“ hat eigentlich alle Bestandteile, die es für einen Überraschungserfolg à la „Hannibal Lecter“ braucht. Wenn Mark Allan Smith doch nur der Story an sich dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt hätte wie seinen gut ausgeklügelten Protagonisten. Die verschiedenen Erzählstränge bringen zwar Tempo mit sich, doch das alles andere übertönende Motiv „Flucht“ steht viel zu sehr im Vordergrund.
