Isola Hot
Hörbuch
Rückentext
Sie sind zu zwölft und sie haben das große Los gezogen. Drei Wochen allein auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro – als Darsteller eines Films, bei dem nur sie allein die Handlung bestimmen – bei dem nur sie selbst wissen, was Wahrheit ist und was Lüge. Doch dann wird das paradiesische Idyll für jeden von ihnen zu einer ganz persönlichen Hölle. Und am Ende müssen die Jugendlichen erkennen, dass die Lösung tief in ihnen selbst liegt.Hörspiegel-Meinung
Ein Filmprojekt auf einer einsamen brasilianischen Insel. Zehn Teenager, Tag und Nacht von versteckten Kameras beobachtet. Kein Drehbuch, aber ein Spiel: einer von ihnen ist der Mörder, die anderen sind die Opfer. Doch als das Spiel aus dem Ruder zu laufen droht, ist da scheinbar niemand mehr, der helfen kann.
"Isola" von Isabel Abedi beginnt realtiv überschaubar und normal. Ein klassisches Jugend-Buch mit vielen interessanten Personen, mit denen sich gerade Jugendliche wohl fühlen dürfte, da jeder einen eindeutigen Charakter hat. Erzählt wird die Geschichte einerseits aus der Sicht der Vera. Bis ungefähr zur Hälfte des Hörbuches verläuft alles geradlinig. Abedi baut auch kleine dramaturgische Finten ein, so dass das Interesse des Hörers stets gegeben ist. Dann jedoch beginnt die Wende in der Geschichte, und plötzlich ist man auch als Erwachsener voll bei der Story und freut sich, dass nun ein rasanteres Tempo an den Tag gelegt wird und dass mehr passiert, dass eine echte Gefahr die Protagonisten bedroht. Diese Wende tut dem Hörbuch immens gut und hält den Spannungsbogen bis zum Schluss auf einem hohen Level.
Gelesen wird "Isola" hauptsächlich von Jessica Schwarz, welche die Ich-Erzähler-Parts aus Veras Sicht übernimmt. Als Schauspielerin ist sie u.a. in „Die Buddenbrooks“, „Das Parfüm“ oder „Der Liebeswunsch“ zu sehen. Streckenweise liest Andreas Fröhlich ("Die drei ???", Synchronstimme u.a. von John Cusack) die männlichen Parts.
Insgesamt ist die Grundstimmung des Hörbuches sehr melancholisch und nachdenklich, was ihm einen besonderen Charakter verleiht. Lediglich die zwischen den Kapiteln eingespielten Musikstücke vermögen nicht immer zu passen. Sie stammen von Eduardo Macedo und klingen nach professioneller Handgemachter Weltmusik. Sie sind teilweise aber so fröhlich, dass sie nicht zur dunklen und sehnsüchtigen Grundstimmung des Buches passen mögen.
Fazit: "Isola" beginnt wie ein normales Jugendbuch und holt dann zu einem unerwarteten Spannungs-Schlag aus. Empfehlenswert nicht nur für Jugendliche.