Wurst und Wahn - Ein Geständnis Hot
Hörbuch
Rückentext
Irgendwo in einem In-Viertel einer größeren deutschen Stadt, irgendwann demnächst. Bei einer Weihnachtsfeier bestellt ein junger Mann arglos eine Gänsekeule – und erntet von seinen Kollegen fassungslose Blicke und entsetzte Kommentare. Denn alle sind inzwischen Vegetarier der reinen Lehre. Eine peinliche Situation, aus der nur eines hilft: die Verkündung des Vorsatzes, ab Neujahr ›natürlich‹ vollständig auf Fleisch zu verzichten.Doch ein Leben ohne tote Tiere auf dem Teller ist äußerst hart. Der Mittagstisch, einst Höhepunkt des Arbeitstags, erinnert verdächtig an Liebe ohne Sex. Erleichterung verspricht der Geheimbund der Karnivoren, die sich die Rettung der Menschheit vor dem Vegetariertum auf die Fahnen geschrieben haben. Als trojanisches Pferd soll unser Held nun die Vegetarier aufmischen und möglichst viele zum Rückfall bewegen.
Hörspiegel-Meinung
In „Wurst und Wahn“ beschreibt der Ich-Erzähler die Geschichte seines Vegetarismus. Auf einmal essen alle kein Fleisch mehr, so dass er sich im Zugzwang sieht. Doch der Verzicht auf Fleisch fällt ihm schwerer als gedacht. Die Gier nach Fleisch scheint übermächtig zu werden. Im Laufe der Zeit lernt der Hörer Tom Tofu kennen, der den Vegetarismus in Person verkörpert und ihm dabei hilft nicht „rückfällig“ zu werden.
Jakob Hein treibt alle Vorurteile gegen Vegetarier und Fleischesser auf die Spitze. Er übt Kritik an der Gesellschaft, an Mode und an Vegetariern und Fleischessern aus. Die Geschichte ist ironisch, skurril und überzogen, doch genau das macht sie aus. Pseudo-Vegetarier kommen ebenso schlecht weg wie Trend-Neurotiker. Dieses unterhaltsame und komische Hörbuch hat mich hervorragend unterhalten und oft zum Lachen gebracht. Alles wird gekonnt auf den Punkt gebracht ohne plump zu wirken.
Stefan Kaminski passt hervorragend zu diesem Hörbuch und verleiht der anfänglichen Fleischgier des Ich-Erzählers Ausdruck.
Eine hervorragend skurrile und gesellschaftskritische Satire!