Und Marx stand still in Darwins Garten Hot
Christine Rubel
31. Oktober 2017
Hörbuch
Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Verlag
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
6
Internetlink
Rückentext
Stellen Sie sich einmal vor, Charles Darwin und Karl Marx hätten sich getroffen
England, 1881. Zwei bedeutende Denker leben nur wenige Meilen voneinander entfernt: Charles Darwin und Karl Marx. Beide haben mit ihren Werken, der eine zur Evolution, der andere zur Revolution, die Welt für immer verändert und sind stolz darauf. Und doch leiden sie unter Schlaflosigkeit und Melancholie: Darwin hat den Schöpfer abgeschafft, fühlt sich missverstanden und forscht inzwischen still am Regenwurm. Marx wartet auf die angekündigte Revolution, grollt der Welt und kommt über den ersten Band von Das Kapital nicht hinaus. Eines Abends begegnen sie sich bei einem Dinner...
Hörspiegel-Meinung
Christine Rubel
Story/Inhalt
9,0
Atmosphäre
9,0
Sprecher
10,0
Aufmachung
8,0
Gesamtwertung
9,0
Was haben der Entdecker der Evolution und der Begründer des Kommunismus miteinander zu tun? Gar nichts, könnte man meinen. Aber stimmt das wirklich? Ilona Jerger lässt in ihrem Roman beide aufeinandertreffen, vermittelt durch den fiktiven Arzt Dr. Beckett, bei dem beide in Behandlung sind. Charles Darwin ist schon lange sein Patient und der Doktor schätzt den stillen, naturverbundenen Forscher sehr. Lange Gespräche über seine Forschungen und Reisen erweitern auch seinen Horizont. Im Gegensatz dazu ist Karl Marx, aufbrausender Charakter und Vertriebener, ein ganz anderes Kaliber. Die Lebensumstände sind das krasse Gegenteil. Während Darwin anerkannt und zu einem bescheidenen Wohlstand gekommen ist, lebt Marx in Armut und ist auf seinen Freund Engels angewiesen. Und doch: Marx sieht in Darwin denjenigen, der Gott getötet und somit den Weg für die Revolution vorbereitet hat. Darwin selbst hadert mit dieser Ansicht.
Eine gut konstruierte und vergnügliche Lehrstunde über zwei Persönlichkeiten und ihre Weltanschauung. Perfekt gelesen wird die ungekürzte Lesung im Pappschober von Peter Kaempfe.