Das Institut Hot
Nico Steckelberg
06. Oktober 2019
Hörbuch
Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Erscheinungsjahr
Format
- MP3-CD
- Download
Anzahl Medien
3
Rückentext
In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Endringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Luke erfährt, dass andere Kinder vor ihnen nach einer Testreihe verschwanden. Und nie zurückkehrten.
Hörspiegel-Meinung
Nico Steckelberg
Story/Inhalt
8,0
Atmosphäre
9,0
Sprecher
10,0
Aufmachung
9,0
Gesamtwertung
9,0
Da werden Kinder entführt. Mitten in Amerika. Mit einem großen SUV. Und die Kinder wachen auf in ihrem eigenen Zimmer. Oder doch nicht? Die Poster sehen nicht so zerschlissen aus wie gewohnt. Und: Das Fenster fehlt! Luke Ellis traut seinen Sinnen kaum, als er feststellt, dass er nicht mehr zu Hause ist, auch wenn auf den ersten Blick vieles so wirkt. Außerhalb seines Zimmers liegt das Institut, und da sind eben noch viele andere Kinder, mit denen er sich anfreundet – oder auch nicht. Sie weihen ihn in die Regeln ein, die hier herrschen. Hier, im Institut.
Die Erwachsenen, die hier sind, sind allesamt vom „Personal“. Ärzte? Wissenschaftler? Mit sehr hierarchischer Ordnung und keinem Verständnis für Ungehorsam.
Alle Kinder haben übernatürliche Kräfte. Sie sind TP oder TK. Telepathisch oder telekinetisch. Allerdings gilt es, diese Kräfte zu erlernen. Mittels Spritzen und anderer pseudomedizinischer Maßnahmen und Untersuchungen. Da gibt es keine Schamgrenzen, da fehlt jegliche Empathie.
Und keines der Kinder weiß, was im anderen Trakt passiert. Manche sagen, danach würden die Kinder wieder zu ihren Eltern gelassen. Andere sind sich sicher, dass die Eltern getötet worden sein müssen. Klar ist, dass hier alles auf Anordnung der Regierung geschieht. Denn ständig wird Luke und seinen Leidensgenossen eingetrichtert, dass sie Soldaten im Dienst ihres Landes seien.
„Das Institut“ ist wieder einmal ein sehr bedrückender und bewegender King-Roman, der sich mit der menschlichen und persönlichen Entwicklung in einem abgegrenzten Setting befasst. Wenn Rahmenbedingungen unklar sind, die Umstände lebensbedrohlich, der psychische Druck immens, dann bedeutet das eine Umgebung, die enormen Stress erzeugt. Dass King unschuldige Kinder in dieses Setting hineinschreibt, und sie empathielosen Erwachsenen gegenüberstellt, die rohe Gewalt und Macht ihnen gegenüber ausüben, ist in vielen der beschriebenen Situationen nicht auszuhalten. Es ist das Gefühl von gesellschaftlichem und staatlich geduldeten – ja beauftragten! – Machtmissbrauch gegenüber Kindern. Lockere Unterhaltung sieht anders aus. Stephen King transportiert mit seinen Texten und Dialogen extreme Gefühle, und das auf einem extrem hohen Authentizitäts-Level.
Wen die Beschreibung des „Instituts“ an die Begebenheiten der US-Mystery-Serie „Stranger Things“ erinnert, der liegt nicht falsch. Mehr sei an dieser Stelle dazu nicht gesagt. Gesagt werden muss aber, dass David Nathan, einer von Stephen Kings Stamm-Interpreten auf dem Hörbuchsektor, wieder eine exzellente Lesung abliefert.
Das Hörbuch erscheint bei Audible und – wer lieber die physikalische Version bevorzugt – auf MP3-CDs bei Random House Audio.
Die Erwachsenen, die hier sind, sind allesamt vom „Personal“. Ärzte? Wissenschaftler? Mit sehr hierarchischer Ordnung und keinem Verständnis für Ungehorsam.
Alle Kinder haben übernatürliche Kräfte. Sie sind TP oder TK. Telepathisch oder telekinetisch. Allerdings gilt es, diese Kräfte zu erlernen. Mittels Spritzen und anderer pseudomedizinischer Maßnahmen und Untersuchungen. Da gibt es keine Schamgrenzen, da fehlt jegliche Empathie.
Und keines der Kinder weiß, was im anderen Trakt passiert. Manche sagen, danach würden die Kinder wieder zu ihren Eltern gelassen. Andere sind sich sicher, dass die Eltern getötet worden sein müssen. Klar ist, dass hier alles auf Anordnung der Regierung geschieht. Denn ständig wird Luke und seinen Leidensgenossen eingetrichtert, dass sie Soldaten im Dienst ihres Landes seien.
„Das Institut“ ist wieder einmal ein sehr bedrückender und bewegender King-Roman, der sich mit der menschlichen und persönlichen Entwicklung in einem abgegrenzten Setting befasst. Wenn Rahmenbedingungen unklar sind, die Umstände lebensbedrohlich, der psychische Druck immens, dann bedeutet das eine Umgebung, die enormen Stress erzeugt. Dass King unschuldige Kinder in dieses Setting hineinschreibt, und sie empathielosen Erwachsenen gegenüberstellt, die rohe Gewalt und Macht ihnen gegenüber ausüben, ist in vielen der beschriebenen Situationen nicht auszuhalten. Es ist das Gefühl von gesellschaftlichem und staatlich geduldeten – ja beauftragten! – Machtmissbrauch gegenüber Kindern. Lockere Unterhaltung sieht anders aus. Stephen King transportiert mit seinen Texten und Dialogen extreme Gefühle, und das auf einem extrem hohen Authentizitäts-Level.
Wen die Beschreibung des „Instituts“ an die Begebenheiten der US-Mystery-Serie „Stranger Things“ erinnert, der liegt nicht falsch. Mehr sei an dieser Stelle dazu nicht gesagt. Gesagt werden muss aber, dass David Nathan, einer von Stephen Kings Stamm-Interpreten auf dem Hörbuchsektor, wieder eine exzellente Lesung abliefert.
Das Hörbuch erscheint bei Audible und – wer lieber die physikalische Version bevorzugt – auf MP3-CDs bei Random House Audio.