NEIL YOUNG - Ein Hippie-Traum

NEIL YOUNG - Ein Hippie-Traum Hot

Sören Wolf   25. Oktober 2012  
NEIL YOUNG - Ein Hippie-Traum

Buch-Tipp

Autor(en)
Anzahl Seiten
475
Erscheinungsjahr

Rückentext

Neil Young ist eine herausragende Figur in der Geschichte des Rock’n’Roll und der Popkultur der letzten vier Jahrzehnte. Seit seinen frühen Tagen in den 1960ern mit Buffalo Springfield, bahnbrechenden Soloalben wie »After the Gold Rush« und »Harvest«, Megaselleralben mit Crosby, Stills & Nash bis hin zu seiner Inthronisierung als Pate des Grunge, ist Neil Young der Inbegriff des kompromisslosen Künstlers, der allein seinem Herzen und Verstand folgt.

In seiner Autobiographie gibt er Einblick in sein Privatleben und die Wurzeln seiner musikalischen Kreativität. Das Buch ist eine Reise, die von den schneebedeckten Landschaften Ontarios über die LSD-Boulevards im Los Angeles der 1960er-Jahre bis hin zum heutigen paradiesischen Rückzugsort Hawaii führt. Verblüffend offen und witzig, setzt Neil Youngs Autobiographie neue Maßstäbe in der Musikgeschichtsschreibung.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
8,0

Als langjähriger Fan von Neil Young und Kenner der von Jimmy McDonough verfassten Biografie "Shakey", bin ich mit gewissen Erwartungshaltungen an dieses Buch herangetreten, die natürlich enttäuscht worden sind. Ein Fehler, wenn man sich intensiver mit Neil Young und seiner Musik beschäftigt. Dieser Mann ist so komplex, dass er sich, wie dem Buch zu entnehmen ist, nicht einmal selbst versteht.

Dabei hat er das Verfassen einer Autobiografie stets abgelehnt und die Leser verdanken nur einem Ungeschick und eines daraus resultierenden gebrochenen Zehs, dass Young einmal einigermaßen still sitzen konnte um sich an das Werk zu machen und sein Leben Revue passieren zu lassen.
Wer wie ich erwartete, dass sich Young einigermaßen chronologisch durch sein Leben hangelt, wird gleich herb enttäuscht. Wild und unberechenbar wie ein Endlos-Jam mit seiner Lieblingsbegleitband Crazy Horse reitet Young wahllos von einer Station zur nächsten. Der Wüterich ätzt gegen die digitale Musikkultur, nur um mit Pono (im Buch noch als PureTone bezeichnet) ein digitales Musikformat entwickelt zu haben, das sich klanglich sogar über die Schallplatte erhebt. Weitere Projekte wie der Linc-Volt, ein gigantisches amerikanisches Elektroauto, sind auf seinem Pioniergeist gewachsen.

Young, das ist klar, beschränkt sich nicht nur auf die Musik. Er nimmt sein Leben und die damit einhergehenden Unvorhersehbarkeiten an, um unentwegt nach Wegen und Lösungen zu suchen. Er schmückt seine Erzählungen nicht weiter aus, liefert keine Erklärungen. Dinge passieren in seinem Kosmos einfach, und wenn es vorbei ist, zieht der Rastlose einfach weiter.

Das Buch liest sich sehr leicht. Young ist kein Anhänger des geschliffenen Wortes und schreibt so wie er vermutlich auch spricht. Was es auch ist, Neil Young lehrt uns, dass vor allem das Gefühl stimmen muss. Kein schlechter Ansatz.

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