Die Welle Hot

Nico Steckelberg   22. September 2012  
Die Welle

Rückentext

Macht durch Disziplin! Macht durch Gemeinschaft! Macht durch Handeln!

Als Geschichtslehrer Ben Ross das Dritte Reich durchnimmt, können seine Schüler nicht glauben, dass so viele Menschen Hitler gefolgt sind. Um seiner Klasse zu zeigen, welche Macht eine Gruppe entwickeln kann, beginnt er ein Experiment. Er gründet die Organisation »Die Welle«. Was als harmlose Demonstration beginnt, läuft bald aus dem Ruder: »Die Welle« entwickelt ein brisantes Eigenleben.Das Hörspiel nach dem beliebten Jugendbuchklassiker zeigt, wie eine gefährliche Massenbewegung entstehen und alle in ihren Bann ziehen kann – selbst heute.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
10,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
7,0
Soundtrack 
 
6,0
Aufmachung 
 
6,0
Gesamtwertung 
 
7,2

Unterrichtsstoff kann mitunter enorm langatmig sein. Und wir selbst wissen noch genau, wie trocken Geschichte sein kann, wenn sie vom falschen Lehrer vermittelt werden soll. Dasselbe denkt sich Ben Ross, als seine Schüler einhellig der Meinung sind, dass so etwas wie der Holocaust heute nicht mehr möglich sei. Ross lässt die Jugendlichen am eigenen Leib erleben, wie Gruppenzwang und Macht funktionieren. Und er verändert sich und wird beinahe selbst in den gefährlichen Strudel des Geschehens hinein gezogen.

„Die Welle“ von Morton Rhue gilt inzwischen selbst als ein Klassiker der Schulliteratur. Sven Stricker hat sich des Stoffs angenommen und auf Basis des Theaterstücks von Reinhold Tritt dieses Hörspiel inszeniert. Das Hörspiel kommt ohne klassischen Erzähler aus, wir hören hauptsächlich Dialogszenen, zum Beispiel im Klassenraum. An den Dialogen erkennt man den Theater-Charakter des Stücks. Für ein Hörspiel wirkt es in der Tat stellenweise ein wenig „trocken“ umgesetzt. Vielleicht liegt das an der sehr minimalistisch eingesetzten Musik. Diese ist – wenn sie denn einmal zum Einsatz kommt – eher als Szenenteiler gedacht denn als atmosphärisches Stilmittel.

Fazit: Inhaltlich Klasse, die Umsetzung ist mir zu trocken und altbacken geraten.

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