Hinter dem Spiegel

Hinter dem Spiegel Hot

Tanja Trawny   08. Mai 2017  
Hinter dem Spiegel

Musik

Unter-Genre
Veröffentlichungs- Datum
24. Januar 2017
Format
  • CD
  • Download
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

Mit „Hinter dem Spiegel“ präsentiert Immigration Both, eine transatlantische Kooperation bestehend aus dem Kölner Saxophonist Johannes Ludwig, dem in New York lebenden Bassist Johannes Flescher, dem niederländischen Bassklarinettisten Joris Roelofs und dem gleichfalls in New York City lebenden aus Salzburg stammenden Drummer Peter Kronreif, ihr Debüt Album.  Die Stücke weisen eine angenehme groovige Tendenz auf voller Energie, so dass es mir persönlich sehr viel Freude gemacht hat, ihnen zu lauschen. Gleichzeitig empfinde ich die Besetzung des Quartetts gut gelungen. 

Jeder scheint sein Instrument sehr gut zu beherrschen, keiner sticht zu sehr hervor. Es spiegelt eine Art Symbiose wider, in welcher für mich vor allem die Blasinstrumente sehr gut in Szene gesetzt werden. Da Zusammenspiel bzw. ihre Zwiegespräche wirken auf mich sehr faszinierend und ansprechend. Die Dynamik der Stücke sowie die Kompositionen des Quartetts insgesamt weisen ein aufregendes Geflecht von Melodien und Grooves […], das in schillernden Farben leuchtet und die Füße nicht stillstehen lässt [zitiert nach PR-Text]. Und dem kann ich einfach nur beipflichten. Mal sehr zärtlich wirkend, mal voller Energie, nie den groove vernachlässigend, mit interessanten Spannungsbögen, welche niemanden zu sehr in den Mittelpunkt des Geschehens rücken lassen.

Jeder bekommt innerhalb des Albums Raum innerhalb des komponierten Materials zu improvisieren, neugierig und furchtlos ihre Grenzen zu erforschen, zu dehnen und zu sprengen, ohne die Songidee aus dem Fokus zu verlieren. Und trotz des Grooves und den Improvisationen bietet  Immigration Both dem Hörer eine angenehme Harmonie und Melodiefestigkeit innerhalb ihrer Title, deren „gesangliche Qualität“ man laut ihrer PR-Agentur bei zeitgenössischen Jazz-Produktionen selten vorfindet. 

Aber am besten macht ihr Euch Euer eigenes Bild. Mir persönlich hat das Debüt-Album sehr zugesagt und ich freu mich schon auf weitere transatlantische musikalische Manöver des Quartetts. 

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