No Decoder Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
10 Jahre gibt es sie nun, die deutsche Progressive-/Art-Rock-Band RPWL. Nachdem sich der ehemalige Bassist Chris Postl mit „Parzivals Eye“ und Gitarrist Karlheinz Wallner mit „Blind Ego“ auf Solopfade begeben haben, macht sich nun auch der RPWL-Frontman Yogi Lang auf die selbigen.
„No Decoder“ heißt das Album, das Anfang November erscheint. Dass Langs Stimme eine unfassbare Ähnlichkeit zu Pink Floyds Frontman David Gilmour aufweist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Und diese Ähnlichkeit setzt Lang auch auf seinem Soloalbum überzeugend ein.
Für mich ist „No Decoder“ genau das Album, auf das ich seit 1994 gewartet habe, dem Jahr, in dem mit „The Division Bell“ das letzte Pink Floyd-Studioalbum erschien. „No Decoder“ ist vergleichbar in Instrumentierung, Atmosphäre und Gesamtstimmung. Lediglich das Songwriting kommt nicht ganz an das von Pink Floyd heran. Aber hey, wir sprechen hier über einen Vergleich mit Musik-Göttern!
Unterstützt wird Lang für sein Soloalbum von Manni Müller (Ex-RPWL) an den Drums, Torsten Weber an der Gitarre (Doors of Perception), Anne de Wolff (u.a. Rosenstolz) an der Violine, Dominique Leonetti, dem Sänger der französischen Prog-Band Lazuli sowie Guy Pratt, der bereits auf besagtem „Division Bell“-Album von Pink Floyd den Bass zupfte. Ein Dreamteam!
Viel besser geht es nicht mehr. Einen minimalen Punkt Abzug gibt es lediglich dafür, dass Lang sich darauf begrenzt, den Pink Floyd-Sound zu perfektionieren ohne merkbare eigene Elemente in den Vordergrund zu stellen. Ich hätte mir einen ganz speziellen, eigenen Touch, ein eigenständiges Lang-Wiedererkennungsmerkmal gewünscht. Das gibt es leider nicht. Aber: Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.
„No Decoder“ ist ein hervorragendes Album!