Do It Again Hot

Nico Steckelberg   27. Mai 2014  
Do It Again

Musik

Interpret/Band
Unter-Genre
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

Wenn elektronische Musik richtig gut gemacht ist, dann darf sie gern auch mal gefällig sein und dem aktuellen Pop-Trend frönen, ohne oberflächlich zu wirken. Bestes Beispiel hierfür ist das neue Mini-Album von Röyksopp & Robyn, das den Titel „Do It Again“ trägt.

Es beginnt mit einem tiefgründigen, künstlerisch ausgefeilten Slow-Beat-Song namens „Monument“, der in der Tradition der etwas schwermütigeren Röyksopp-Stücke wie beispielsweise „What Else Is There?“ steht und den Hörer mit einer Mischung aus treibendem Beat, erzählenden Texten, einem Overflow an Melodie und Atmosphäre und einer perfekten Produktion augenblicklich in den Bann zieht. Fast zehn Minuten dauert dieser Einstieg in das Mini-Album, wobei gegen Ende lange Solo-Passagen wiederzufinden sind und man sich traut, den Rhythmus stellenweise komplett auszublenden. „Monument“ ist ein Song, der es auf Anhieb in meine persönlichen All-Time-Favourites geschafft hat.

„Sayit“ hingegen nicht. Es ist ein Duett zwischen Frau und Roboter, das letztlich aus einer einzelnen Aussage besteht („I want you“). Musikalisch – trotz der vielen akustischen und stimmlichen Spielereien – eher ein wenig ermüdend, weil sehr straight. Vermutlich aber die beste Wahl für Track 2, um den Hörer aus der monumentalen Schwere des Openers zu erwecken.

„Do it Again“, der Titeltrack, hingegen ist eine typische, zeitgenössische Dance-Pop-Nummer, die gute Laune macht, astrein gesungen und produziert ist. Dürfte man – wenn nichts dazwischen kommt – sicherlich demnächst öfter mal im Radio hören.

„Every Little Thing“ ist fast ein „Monument revisited“. Die Electro-Ballade hat tolle Vocal-Lines und erzählt wieder eine Geschichte. Mit viel Pop-Appeal und dem gewissen Quäntchen „Tüftlertum“, das Röyksopp-Songs stets ausmacht.

Den Abschluss macht die sich langsam aufbauende Soundlandschaft „Inside The Idle Hour Club“, irgendwo zwischen Electronica, Chillout und Ambient angesiedelt.

So unterschiedlich die fünf Stücke sind, jedes hat seine eigene Idee und einen individuellen Charme.

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