Too Weird To Live, Too Rare To Die Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Na, bei der Musik bekomme ich aber keine „Panic! at the Disco“, denn Brendon Urie, Spencer Smith und Dallon Weekes hier mit „Too Weird To Live, Too Rare To Die“ abliefern ist lupenreiner elektronischer Pop mit viel Stil, einem analogen Retro-Feeling und einer ausgewogenen Balance aus Dur und Moll. Wobei Dur deutlich hervorsticht.
Die Melodien gehen geradezu ungehindert ins Ohr, die Produktion ist so gefällig, dass man sich nirgends festhalten kann und einfach mitgezogen wird. Was mir allerdings ein wenig fehlt, ist eine gewisse Härte. Zwar gibt es minimale Ansätze von Dubstep oder Electro Rock, aber ein bisschen mehr Wucht würde nicht schaden. Dabei schimmern die Ansätze davon immer wieder ein bisschen durch, wenn zum Beispiel bei „Far too young to die“ plötzlich die „Da da da“-Synthie-Percs von einem schmutzigen Drumkit übertönt werden und verzerrte Gitarren ihren Weg durch die Synthie-Sounds fräsen. Das ist dann schon ganz großes Ohrkino. Was geht besser? Sich vielleicht einmal einig werden, ob mal lieber klingen möchte wie Linkin Park, Bruno Mars, Hurts oder Fun.
Das Album „Too Weird To Live, Too Rare To Die“ wird gewiss seinen Charteinstieg machen und sich dort halten. Musik, die ich mir im Radio gefallen lasse, und zu der – mit Verlaub - ich immer noch keine Panik in der Disko bekäme, was allerdings wohl als Qualitätsmerkmal gedeutet werden darf.
Anspieltipps: „Nicotine“ „Girls / Girls / Boys“ und „Vegas Lights“