5 Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Mit „Same Pictures – New Exhibition“, der Bearbeitung von Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“, feierte der Trompeter Matthias Spillmann mit seiner Formation Mats-Up große Erfolge. Mit dem aktuellen Album „5“ gibt es einige Änderungen im Line-Up, aber auch in der Musik.
Mats-Up ist nunmehr ein Quintett, bestehend aus Matthias Spillmann (stp, flh, afl), Reto Suhner (as, acl), Colin Vallon (p), Dominic Egli (dr) und Patrice Moret (b). Die Spielweise ist sehr intuitiv. Spillmann gibt die Konturen vor, das gesamtklangliche Erlebnis entsteht jedoch durch die kollektive Atmosphärenfindung im Zuge der Improvisation. Dass das nicht immer sehr eingängig für Mainstream-Ohren. Jazz-Liebhaber werden aber gerade hieran ihre helle Freude haben.
Mir persönlich sagen die Stücke mit klarerer kompositorischer Struktur mehr zu, wie zum Beispiel das in die Beine gehende „Traumtanz“, das mit einem tollen Groove beginnt und bei dem auch die Improvisationen das dynamische Schema nicht durchbrechen, sondern es unterstreichen. Zum Stück „Langsam“ (sehr bezeichnender Titel) finde ich persönlich beispielsweise kaum einen Zugang.
Aber auch die stilleren Töne wie „Fliegen früher“ wissen durch ihre besondere Atmosphäre zu überzeugen. Es klingt alles frisch. Liegt vielleicht auch daran, dass das älteste Bandmitglied gerade mal „Baujahr“ 1973 ist.
„5“ ist etwas für offene, an Spielfreude interessierten Jazzhörern. Jazz-Anfängern hingegen werden die progressiven Improvisationen möglicherweise noch nicht zusagen.