Lyambiko sings Gershwin Hot
Hörspiegel-Meinung
George Gershwin lebte für die Musik. Schon als Kind hatte er intensive Klavierstunden genossen, und so war es kaum verwunderlich, dass er bereits mit 16 Jahren zum Hauspianisten im New Yorker Musikverlag Jerome H. Remick avancierte und die Aufgabe hatte, Kompositionen „an den Mann“ zu bringen. Doch Gershwin arbeitete alsbald als Komponist für Broadway und Film. Seine Werke wurden von Größen wie Fitzgerald, Armstrong, Sinatra, Streisand, Gabriel u. v. a. interpretiert.
Nun erscheint eine weitere interessante Liaison. Die deutsche Jazz-Sängerin Lyambiko, jüngst als „Sängerin des Jahres national“ als Gewinnerin des Echo Jazz 2011 gekürt, nimmt sich Gershwins Kompositionen an. Zusammen mit ihrer Band bietet sie 15 große Nummern im leichten Jazz-Sound.
Einerseits sind die Stücke durch ihre lebhafte Komposition beschwingt oder emotional sinnlich, andererseits bringt Lyambikos Stimme eine derartige Erwachsenheit mit sich, dass der Kontrast zwischen der beinahe zeitlosen Jugendhaftigkeit der Stücke und dem erhabenen stimmlichen Ausdruck der 1978 geborenen Sängerin ein reizvolles akustisches Unterfangen ist.
Schöne Jazz-Platte mit nicht zu viel Kopflastigkeit. Die wohlige Stimmung und stilvolle Unterhaltung stehen klar im Vordergrund.