Mirror Mirror Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer sind die Abwechslungsreichsten im ganzen Land?“
Die Antwort müsste lauten: Ghinzu!
Nein, kommen nicht aus Asien, wie der Wortklang vermuten ließen, sondern aus dem beschaulichen Belgien, wo auf dem Label Pias bereits im letzten Jahr ihr Album „Mirror Mirror“ erschien. Nun schwappt es auch über den Frittenäquator nach Deutschland herüber – und wir dürfen froh sein, dass das so ist!
Denn das Album, das von Dimitri Tikovoï (Placebo u.a.) und Nick Terry (Libertines u.a.) produziert wurde, hat es in sich. Um es in ein paar Worten zusammenzufassen:
So zuckersüß wie der süßeste Mainstream-Pop.
So sexy wie Pulp.
So elektronisch angehaucht wie Muse.
So erdig wie die letzte Coldplay (Viva la Vida).
Stellenweise so krachig wie Industrial.
So ungewöhnlich wie David Bowie.
So druckvoll wie moderner Rock.
So schrill wie Queen zu „Bohemian Rhapsody“-Zeiten.
So melancholisch-sphärisch wie Angelo Badalamenti.
Kurzum: Die Mischung ist sehr besonders und kann überzeugen. Ein tolles Album, das in der Mitte leider etwas abflacht, aber zum Ende hin wieder aufblüht. Die Stimme von Lead-Sänger John Stargasm ist übrigens Gold wert!
Anspieltipps: Gleich die ersten drei Songs: „Cold Love“ (eingängiger Noise-Rock), „Take it easy“ (Radiopop mit Indie-Charakter) und „Mother Allegra“ (tiefgründiger sphärischer Song).