Radio Music Society Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Esperanza Spaldings musikalischer Kosmos befindet sich in einem Planquadrat in der Jazz-Universum, irgendwo im Soul-Funk-Sonnensystem in der Kammermusik-Milchstraße. Morgen erscheint Spaldings neues Album „Radio Music Society“. Und ja, man darf sagen, dass es auch das eine oder andere leichte Aufblitzen kleiner Pop-Kometen am Firmament dieses Albums gibt.
Die zwölf Stücke entstanden mit Spaldings langjährigen Partnern Joe Lovano, Keyboarder Leo Genovese und Schlagzeugerin Terri Lyne Carrington. Als weitere Gäste sind zu hören die beiden Jazzschlagzeuger Jack DeJohnette und Billy Hart sowie die Gitarristen Jef Lee Johnson und Lionel Loueke. Am Gesang hören wir zusätzlich zu Esperanza Spalding auch Algebra Blessett, Lalah Hathaway, Gretchen Parlato, Leni Stern und Becca Stevens.
Unfassbar, dass die Sängerin und Bassistin gerade einmal 27 Jahre alt ist. Der Sound klingt reif und doch frisch und verspielt, gerade in den souligen mehrstimmingen Parts. Dass sie selbst Bassistin ist, merkt man den Eigenkompositionen an. Die Basslinien sind ausgefallen und verspielt, machen Druck und treiben den Hörer zum Mitsummen oder –wippen ein.
Mein besonderes Albumhighlight ist der Song „Cinnamon Tree“, den Esperanza geschrieben hat um einen Freund aufzumuntern. Hier geht es „um den besonderen Wert platonischer Liebe“. Tolles Stück!
„Radio Music Society“ ist vielleicht ein bisschen zu schwer für ein normales Radiopublikum und etwas zu „crossover-haft verspielt“ für manchen Jazzliebhaber, ich hingegen mag die Stimmung gern, weil man nie so recht weiß, was als nächstes passiert.