An Inspector Calls Hot

Ecke Buck   20. November 2019  
An Inspector Calls

Film-Tipp

Studio/Verlag
Erscheinungsjahr
Format
Anzahl Medien
1
FSK-Freigabe
FSK 12

Rückentext

England, 1912: Die wohlhabende Familie Birling feiert eines Abends die Verlobung von Tochter Sheila mit Gerald Croft – eine Ehe, die zwei erfolgreiche Unternehmen zusammenführen wird. Doch der feierliche Anlass wird von einem Überraschungsbesuch Inspektor Gooles (David Thewlis, „Harry Potter“) unterbrochen.

„An Inspector Calls“ blickt hinter die Fassade einer selbstherrlichen Oberschicht im blühenden Industriezeitalter. Vor diesem Hintergrund erschafft die aufwühlende BBC-Adaption von J.B. Priestleys meisterhaftem Theaterstück ein mitreißendes Mysterium mit erstklassigen Darstellern und voller Spannung.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
10,0
Darsteller 
 
10,0
Soundtrack 
 
9,0
Aufmachung/Extras 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
9,0

John Boynton Priestley wurde 1894 in Bristol geboren. Er war Sohn eines Lehrers, die Mutter verstarb früh. Im Ersten Weltkrieg war er Freiwilliger in der Britischen Armee, und im Zweiten Weltkrieg Kommentator für die BBC. Er entwickelte sich zu einem der populärsten Sprecher der BBC.

Kein Wunder also, dass sich der Britische Rundfunksender seines berühmten Sohns erinnerte. 2015 adaptierte die BBC Priestleys Bühnenstück „An Insepector Calls“ als Film. Verfasst hat der Autor es innerhalb einer Woche, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Es ist ein Sozialdrama, das auch auf die schlechten Lebensbedingungen in der fiktiven Industriestadt „Brumley“ im Jahr 1912 aufmerksam macht. Der Plot hingegen ist klassisch kriminalistisch.

Polizeiinspektor Goole stellt Ermittlungen und Befragungen an, um im angeblichen Suizid der aus der Unterschicht stammenden Eva Smith auf den Grund zu gehen – in der High Society. Welche Verbindung gab es? 

Die Besetzung ist sehr gelungen. Allen voran David Thewlis, bekannt aus den Harry Potter-Verfilmungen, strahlt einen sehr starken Charakter mit viel väterlicher Autorität aus. In einer der Schlüsselszenen des Films, einer Ansprache des Inspektors vor der versammelten Gesellschaft, in der er stark an die Menschenwürde, die Moral und die Empathie der Gesellschaft appelliert, wird deutlich, wie gut und emotional das gesamte Ensemble hier aufeinander eingestimmt ist und spielt. Da kann man schon mal einen Kloß im Hals bekommen. Auch zeigt sich immer wieder, wie gut die Musik und die Ausstattung des Films sind.

Die deutsche Übersetzung nimmt dem Stück etwas den Charme, wenngleich sie hervorragend umgesetzt ist. Ich empfehle auf jeden Fall auch die Originaltonspur (ebenfalls auf der DVD enthalten) einmal eingeschaltet zu haben, um einen Eindruck vom Originalfilm zu erhalten. 

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