Frankfurter Buchmesse 2014 (Teil 2) Hot
Christine Rubel
27. Oktober 2014
Bericht
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Veranstaltungsdatum
11. Oktober 2014
Hörspiegel-Bericht
Für mich persönlich geht's zum vierten Mal zur Frankfurter Buchmesse, aber erstmals am Wochenende. Bereits gewarnt, dass Schienbeinschoner erforderlich sind und die Messe total überfüllt sei, machte ich mich auf den Weg. Großer Anreiz war natürlich auch der Messeverkauf. Kurz vor neun dann also auf ins Getümmel. Nach kurzem Blick in Halle 3.0 ging es zuerst zum Gemeinschaftsstand der Hörbuchverlage. Eine gute Entscheidung, denn es war dort noch erfreulich leer, und so konnte ich mir in Ruhe die Neuheiten anschauen und ein paar gute Gespräche führen.Sehr nett war es wie immer bei Zyx, ein Verlag mit einer kleinen aber feinen Auswahl an Musik und Hörbüchern. So ist momentan die Neuauflage von Goethes „Faust“ sehr erfolgreich. Auch traf ich Elke Bader von Griot, die den Hörspiegel aufgrund seiner guten und schnellen Rezensionen sehr lobte. Natürlich war die Auswahl der größeren Verlage am Hörbuchstand geringer als an den Hauptständen, und nicht immer war ein Ansprechpartner vor Ort. Aber für einen Überblick hat es gereicht. Dann auf zu den Hauptständen.
Die gute Vorbereitung hatte sich ausgezahlt, und so konnte ich direkt die gewünschten Verlage anvisieren. Nicht ohne bei meinen bevorzugten Buchverlagen halt zu machen. KBV, Gmeiner, KiWi und Emons hatten wieder eine große Auswahl an Krimineuheiten, die auch teilweise bei den Hörbuchverlagen erscheinen. Der KBV-Verlag richtet zurzeit ein kleines Tonstudio ein, so dass ab Frühjahr 2015 auch Hörbücher eingelesen werden können. Da ich eine Woche zuvor das Vergnügen hatte, Krimiautor und Verleger Ralf Kramp live zu erleben, freue ich mich darauf schon sehr.
Zum ersten Mal habe ich am Stand der F.A.Z vorbei geschaut, die eine kleine, aber sehr schöne Reihe von Reisehörbüchern im Programm haben. Kein Mainstream, sondern gut recherchierte Berichte abseits der Hauptwege. Radioropa gehört zu den Verlagen, die auch deutschen Regionalkrimis aus heimischen Verlagen eine Stimme schenken. Bei dem Hörverlag erfuhr ich, dass die Erben von Agatha Christie eine Autorin ausgesucht haben, um die Romane um den Meisterdetektiv Hercule Poirot weiterzuführen. Auch konnte ich über den Erstlingsrroman von Angelika Felenda diskutieren, den ich gerade hörte. Für den Münchner Verlag natürlich ein besonderes Schmankerl, da er für Einheimische einen zusätzlichen Erkennungswert hat.
Nach einigen weiteren Verlagen besuchte ich die Halle des Gastlandes Finnland, die sehr eisig daherkam. Wenige Bücher, vor allem im Gegensatz zu letztem Jahr. Sehr weiß und unpersönlich. Da ich mir zumindest vorher angeschaut hatte, wie viele finnische Krimiautoren es gibt, war ich von der kleinen Auswahl enttäuscht. Mit zehn Büchern und einem Kalender, ausnahmsweise wenigen Katalogen und einer langen Wunschliste trat ich nach sieben Stunden den Heimweg an.
Neue Trends gab es wenig, Auswahl ohne Ende. Es gibt glücklicherweise viele Verlagsmitarbeiter, die hinter ihren Produkten stehen und gute Empfehlungen geben können, zum Beispiel die Familie Emons, die samt und sonders alle um ihre Kunden bemüht waren und Tipps gaben. Handeln lohnt sich immer, auch wenn das nicht an jedem Stand erwünscht ist. Alles gesehen habe ich noch lange nicht, und deshalb heißt es im nächsten Jahr bestimmt wieder „Willkommen auf der Frankfurter Buchmesse“.
Einige weitere Impressionen schildert mein Kollege Michael Brinkschulte in seinem Bericht zur Buchmesse - Teil 1.