Black Mirror II Hot

Nico Steckelberg   04. Oktober 2009  
Black Mirror II

Game-Tipp

Erscheinungsjahr
Plattform
Format
Systemvoraussetzungen
Intel Pentium(r) IV(r) oder vergleichbar (1,4 GHz), Intel (r) Dual-Core oder vergleichbar (2,0 GHz), Win XP, 512 MB RAM, WIN Vista x32/x64 (1GB/2GB RAM), 128 MB Grafikkarte ab ATI Radeon 8900 oder ab nVidia GeForce 6800 mit Shader 2.0, DirectX(r) 8 (9.0c)-kompatible Soundkarte, 6 GB Festplattenspeicher, DVD-ROM-Laufwerk, Tastatur, Maus, Boxen (ohne Gewähr)
USK-Freigabe

Rückentext

Der Fluch der Familie Gordon verlangt nach neuem Blut! Zwölf Jahre sind seit der geheimnisvollen Mordserie vergangen, von der sich das englische Städtchen Willow Creek bis heite auf ganz eigene Weise zu erholen versucht. Tausende Meilen entfernt, im amerikanischen Maine, jobbt der Student Darren in einem Fotogeschäft, bis sein Leben eine schicksalhafte Wendung erfährt. Was steckt hinter dem Grauen, das über den Ort hereinbricht?

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Grafik 
 
9,0
Soundtrack/Sprecher 
 
9,0
Atmosphäre 
 
10,0
Spielspaß 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
8,6

Das Point-and-Click-Adventure „Black Mirror“ konnte im Jahr 2004 so richtig punkten. Bei Kritikern und Spielern. Der Mix aus klassischer Grusel-Story und Kriminalfall im Setting eines verfluchten englischen Herrenhauses kam einfach nur gut an. Im Jahr 2009 möchte der deutsche Spielehersteller dtp Entertainment an die Erfolge des (inziwschen bereits) Klassikers in der Reihe der neuen Generation der Point-and-Clicks anknüpfen.

Dafür setzt er zwölf Jahre nach der Mordserie in Willow Creek, England, an und siedelt den Spielbeginn im US-Bundesstaat Maine an. Hier jobbt der Student Darren gerade in einem Fotostudio, das diesen Titel eigentlich nicht verdient hat. Sein Boss, Mr. Fuller, schikaniert ihn, wo er nur kann. Und als Darrens Mutter dann noch das Opfer eines mysteriösen Unfalles wird, und Darren feststellt, dass Fuller daran nicht ganz unschuldig ist, schwört er auf Rache. Zu dumm nur, dass Fuller in der Nacht darauf ermordet wird. Darren muss selbst ermitteln um aus dem Fokus der Polizei zu entkommen. Dabei steht ihm eine junge Engländerin zur Seite. Gemeinsam machen Sie Jagd auf einen Unbekannten, der beide zu verfolgen scheint. Und dann ist da noch eine Spur, die in die Vergangenheit von Darrens Mutter führt. In ein kleines, englisches Nest namens Willow Creek...

Man muss schon sagen, dass der Sprung der Erzählebenen und Zeiten zwischen Teil 1 und Teil 2 von Black Mirror dem Spiel sehr gut tut. Zunächst macht es vollkommen den Eindruck als spiele man ein komplett neues Game mit unabhängigen Plot. Und dann kommen bekannte Elemente zurück, und das macht schon sehr viel Spaß.

Ebenfalls sehr gut gelöst ist das optische Erscheinungsbild des Adventures. Die Grafiken sind sehr anschaulich, die Animationen haben ebenfalls einen riesigen Schritt nach vorn gemacht seit Teil 1. Allein der Anblick von Fullers Fotostudio mit dem sich bewegenden Himmel im Hintergrund und den feinen Details strömt eine enorme Atmosphäre aus. Toll gemacht! Ein wenig stark überzeichnet finde ich den jugendlich-aggressiven Charakter des Hauptdarstellers, der sich beispielsweise im Gespräche mit dem Trödelladenbesitzer, der Krankenschwester oder der Postbeamtin zeigt. So böse und genervt muss Darren gar nicht klingen, um interessant zu sein. Im Gegenteil, der schroffe Ton sorgt eher für Distanz zwischen Spieler und Protagonist. Das stimmklangliche Gesamtbild des Sprechers Tim Knauer ist jedoch gut. Für die Synchronisation wurden auch darüber hinaus professionelle Sprecher ausgewählt. U.a. ist in einer Nebenrolle Sascha Draeger (alias Tarzan/Tim aus TKKG) zu hören, und Eva Michaelis übernimmt die weibliche Hauptrolle. Leider fand ich nirgends eine Liste der Sprecher. Schade. Übrigens: Bei Lübbe Audio gibt es die Hörspiele zum Spiel! Weiterer kleiner Minuspunkt: Ab und zu enden leider die an sich sehr stimmungsvollen Umgebungsgeräusche und werden nicht geloopt. Der Soundtrack ist weitest gehend orchestral gehalten und entsprechend dem Thema schön „eerie“. Erinnerte mich stellenweise an den Gabriel-Knight-Score, den ich sehr mochte.

Die Steuerung des Spieles ist sehr komfortabel. Es gibt eine Postkarte des Ortes, und ein Klick auf einen Ausschnitt befördert uns an den entsprechenden Ort. Es gibt die Hotspot-Funktion, die mit Hilfe eines Tastendrucks alle wichtigen Gegenstände und Ausgänge anzeigt, die es in einer Einstellung zu sehen gibt. In einer „Light“-Version des Spieles werden Tipps angezeigt. Aber auch ohne die Lightversion sind die Rätsel lösbar und logisch. Fortgeschrittene Adventure-Freaks werden kaum Probleme damit haben. Dafür sind andere knifflige Riddles eingebaut, wie z.B. das Safe-Knacken oder Bilderrätsel, die es einem nicht ganz so einfach machen. Aber auch diese kann man in der Light-Version überspringen. Mit dem Mausrad lässt es sich schnell durch das Inventory scrollen (welches übrigens unbegrenzt ist, sehr schön!). Die Quicksave-Funktion ermöglicht das Speichern mit nur einer Taste, prima Idee! Die Optionen lassen grafische und auditive Änderungen zu, man kann sich den Soundtrack selbst mixen.

„Black Mirror II“ erinnert von der Steuerung her an „Black Mirror I“ oder „Nibiru“ und dürfte zweifelsfrei jedem gefallen, der das Genre mag. Ein stimmungsvolles Atmo-Adventure – passend zum Herbstbeginn!

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