Die Wand der Zeit Hot
Rückentext
Auf einer einsamen Insel, die in Regen und Nebel versinkt, lebt ein Mann, Bran. Verbannt von denen, deren Anführer er war, ritzt er seit zehn Jahren ein Zeichen für jeden vergangenen Tag in die Felswand seine Höhle, teilt sich die kargen Ressourcen für den Rest seines Lebens ein. Bis ein rätselhafter Fremder auftaucht und alte Erinnerungen aufrührt. Bran beschließt, in seine Heimat zurückzukehren, auch wenn ihm dort die Hinrichtung droht.Hörspiegel-Meinung
Bran sitzt auf einer Insel und gestaltet dort mit klaren Strukturen sein Leben. Er fällt Bäume und sticht Torf, um Feuer zu haben, fängt Fische und gräbt Wurzeln aus, um zu essen zu haben. Hinzu kommt, dass er seine Insel regelmäßig erkundet und vermisst, da diese den Gewalten des Meeres immer mehr zum Opfer fällt und von der Steilküste nach und nach Land verschwindet. Bran denkt zurück, an die Zeit, in der er der Marschall der Stadt war, die seinen Namen trägt. Er wurde von dort verbannt, da er Entscheidungen treffen musste und traf.
Als ein zunächst für Bran Fremder angespült wird, verändert sich seine Welt. Als er erkennt, wen er vor sich hat, beginnt er ein Floß zu bauen, um zurück zu kehren.
Alastair Bruce lässt seinen Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählen. Dies macht den Roman sehr eingängig und der Leser wird schnell in den Bann der Story gezogen. Der stete Wechsel von aktuellen Ereignissen und Rückblenden, sowie imaginären Handlungsabläufen, verlangt dem Leser Aufmerksamkeit ab, bringt zudem Spannung in die Abfolge. Durch die partiell genutzte Bildsprache, kurze Satzkonstruktionen und wörtliche Rede ist das Buch einfach zu lesen.
Die mehrfache Wiederholung der Reise zurück in die Heimat durch den Protagonisten im Dialog, sowie in allgemeiner Beschreibung lässt das Werk partiell langatmig wirken.
Insgesamt zeichnet Bruce ein düsteres Szenario in Endzeitstimmung, nachdem die Welt den Umbruch bereits hinter sich hat. Dabei wird der Leser im Verlauf durch Wendungen überrascht, die ein anderes Licht auf den Protagonisten werfen, als es zu Beginn der Fall ist.