Das Schweigen redet - Wann vergeht diese Vergangenheit? Hot
Buch-Tipp
Rückentext
DAS SCHWEIGEN BRECHEN!Schweigen ist kein Ausweg. Das gilt für unseren Alltag wie für unseren Umgang mit historischer und kollektiver Schuld.
Mit Erfahrungsberichten aus erster Hand und aufwändigen Recherchen setzt Johannes Czwalina ein Zeichen für Vergebung.
Hörspiegel-Meinung
Der Schweizer Johannes Czwalina ist ehemaliger Pfarrer und Gründer einer Firma, die Führungskräfte berät.
In seinem neuesten Werk setzt sich der Autor intensiv mit dem Schweigen zum Holocaust auseinander, stellt gezielt Fragen, die sich mit unterschiedlichen Ebenen befassen, vom Opfer, Täter, dem Schweigen der ‚Nachbarn‘ und darüber weit hinaus.
Eingeleitet durch ein Vorwort von Albrecht Fürst zu Castell-Castell, ist das Buch in drei Teile gegliedert: 1. Das Schweigen redet: Wann vergeht diese Vergangenheit?, 2. Ohne Aufarbeitung wird Vergangenheit zur Gegenwart, 3. Das Schweigen brechen: Wann vergeht Vergangenheit?
Eindringlich, aufrüttelnd mit vielfältigen Rückbezügen auf unterschiedliche Sekundärquellen setzt Johannes Czwalina mit diesem Buch an den unterschiedlichen Ebenen an, zeigt Arten des Schweigens auf, das der Opfer, das der ‚desinteressierten Umgebung‘, das der Täter. Verdrängung auf allen Ebenen. Doch hier macht Czwalina nicht halt, vielmehr betrachtet er auch die nachfolgenden Ebenen bis in die heutige Zeit, das Schweigen der Kinder der Täter und Opfer, sowie die daraus erwachsenden Folgen.
Czwalina stellt klar heraus, dass eine Aufarbeitung auch in der heutigen Zeit notwendig ist, verdeutlicht Entwicklungen und stellt klare Aspekte zur Aufarbeitung dar, nachdem er die Frage ‚Was bedeutet Vergebung?‘ näher beleuchtet hat, die für ihn eine zentrale Rolle spielt.
Ein aufrüttelndes gut recherchiertes Buch, an dessen Ende nach einem ausführlichen Literaturverzeichnis ein ergänzendes Glossar steht.