Das Mädchen mit dem Haifischherz

Das Mädchen mit dem Haifischherz Hot

Michael Brinkschulte   01. Juni 2014  
Das Mädchen mit dem Haifischherz

Buch-Tipp

Autor(en)
Genre
Anzahl Seiten
332
Verlag
Erscheinungsjahr

Rückentext

Anais Hendricks ist fünfzehn und sitzt auf dem Rücksitz eines Polizeiautos. Ihre Schuluniform ist blutverschmiert, und am anderen Ende der Stadt liegt eine Polizistin im Koma. Doch Anais kann sich da an nichts erinnern. Jetzt ist sie auf dem Weg ins Panoptikum, einer Besserungsanstalt für schwer erziehbare Jugendliche, die für das Waisenkind am Ende einer langen Kette von Heimen und Pflegefamilien steht.

Während Anais sich mit Mut und Fantasie durch ein Leben boxt, das ihr einen Schlag nach dem anderen versetzt, findet sie in den anderen Jugendlich des Panoptikums fast so etwas wie eine Familie. Eine Familie, die sich ihre eigenen Mythen und Legenden schafft und deren Bande stärker sind als das System, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.
Es sei denn du hast ein Haifischherz und Freunde, die dir helfen, ihm zu folgen…

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
5,0
Atmosphäre 
 
6,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
6,7

Hinter einem ansprechend gestalteten Cover verbirgt sich ein Roman, der sich so garnicht in die Richtung entwickeln wollte, die ich als Leser erwartet habe.
In Erwartung eines Jugend-Romans um ein Mädchen, das im Alter von 15 Jahren, begann ich das Buch zu lesen. Der Rückentext verriet, dass Anais Hendricks schlechte Erfahrungen mit Heim und Pflegefamilien gemacht hat, vermutlich ein Verbrechen begangen hat, nach dem eine Polizistin im Koma liegt und nun in eine Besserungsanstalt gebracht wird. Dies stellt die grundlegende Situation dar, doch was dann folgt, hat mich mehr als überrascht.

Anais Hendricks ist im Alter von 15 Jahren mit allen Drogen auf Du und Du, konsumiert durchgehend alles was sie in die Finger bekommt. Und all die Drogen sind noch nicht alles, was auf den Leser einströmt. Nein, auch die Sprecher der Protagonistin und der sie umgebenden Personen strotzt nur so vor harter Umgangssprache, die mit Brutalität, Sexualisierung aufwartet.

Die Geschichte, in der der Drogenkonsum der Protagonistin, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, schon fast als erstrebenswert dargestellt wird, ist mit ihren rund 330 Seiten schnell gelesen, zumal die Sprache an sich nicht kompliziert aufgebaut ist. Hinsichtlich des Inhalts bleibt offen, was die Autorin mit diesem Buch bewirken möchte, bzw. worin der Sinn der lockeren Darstellung der Erlebnisse und Verhaltensweisen der Protagonistin Anais Hendricks liegt.

Ein Buch, das mit dem Cover den Leser anspricht, der mit dem Rückentext und dem unter diesem abgedruckten Zitat der New York Times ‚Eine Heldin zum Verfluchen und Verlieben‘ zusätzlich angeregt wird das Buch in die Hand zu nehmen. Wer nun einen Jugendroman mit Krimianteil erwartet, wird enttäuscht.
Geboten wird ein verwirrender Roman mit einer wenig liebenswerten Protagonistin, den ich Jugendlichen im Alter der Protagonistin nicht in die Hand geben würde.

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