All You Need - Was wir wirklich wollen

All You Need - Was wir wirklich wollen Hot

Nico Steckelberg   21. September 2019  
All You Need - Was wir wirklich wollen

Buch-Tipp

Genre
Anzahl Seiten
96
Erscheinungsjahr

Rückentext

Keine BWL-Vorlesung, kein Coaching-Seminar, kein Mitarbeiterführungs-Ratgeber kommt ohne das berühmte Pyramidenmodell von Maslow aus. Es besagt, dass alle Menschen die gleichen Bedürfnisse haben, und dass diese in einer bestimmten Abfolge befriedigt werden müssen. Vereinfacht gesagt: Erst wenn wir ein Dach über dem Kopf, den Bauch gefüllt und unsere Libido befriedigt haben, können wir uns selbst verwirklichen. Der Schöpfer der Pyramide, der amerikanische Psychologe Abraham Maslow, erfand sie vor 75 Jahren. Seine Theorie ist ebenso weit verbreitet wie einleuchtend. Doch ist das Modell weiterhin gültig? Haben wir immer noch alle dieselben Bedürfnisse? Krogerus/Tschäppeler unterziehen das Pyramidenmodell einer augenzwinkernden Prüfung. Das Ergebnis: 66 neue Pyramiden, die das moderne Leben mit Witz und Verstand durchleuchten.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
5,0
Atmosphäre 
 
6,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
6,7

Vor fast einem Dreiviertel Jahrhundert stellte Maslow seine These auf, dass jeder Mensch dieselben Grundbedürfnisse habe. Und daraus resultierte seine allseits bekannte Bedürfnispyramide. Mikael Krogerus und Roman Tschäppeter stellen sich mit ihrem Büchlein „All You Need“ die Frage, ob Maslows Pyramide überhaupt noch zeitgemäß ist.
Natürlich bieten die beiden zahlreiche Beispiele, wie die Pyramide auf humoristische Weise alternativ interpretiert werden kann. 

Das ist zugegebener Weise nicht durchgehend unterhaltsam. Wo in vergleichbaren Werken wie „Was wir tun, wenn es an der Haustür klingelt: Die Welt in überwiegend lustigen Grafiken“ auch auf den späteren Seiten eine Langzeitfaszination vorherrscht (einfach weil Ironie und Humor ein sehr hohes Level haben), ist dieses Buch inhaltlich vergleichsweise leer. Es gibt einiges an Füllmaterial. Oft wird die Pyramide ausschließlich als Form verwendet und von ihrer hierarchischen Funktion entkoppelt. Da gibt es beispielsweise zwei „leere“ Pyramiden vor einem bunten 80er-Jahre-Hintergrund und -Layout. Darin die Begriffe „Heart“ bzw. „Soul“ und überschrieben jeweils mit „Dieter“ und „Thomas“. Klar, der Seitenvermerk auf „Modern Talkings“ „Your My Heart, You’re My Soul“ ist deutlich geworden. Aber was hat das mit Maslow zu tun? Da fragt man sich dann als Leser, worin die Verbindung zum ursprünglichen Gedanken des Buchs besteht. Es fehlt dann ab und zu einfach der rote Faden. 

Trotzdem ist „All You Need“ durchaus kurzweilig, aber eben auch schnell durchgeblättert. Vielleicht ein nettes Mitbringsel auf einer Party. Langzeitvergnügen sollte man hier nicht erwarten.

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