The Judas Table Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Der Herbst zieht ein… nicht nur meteorologisch. Mit „The Judas Table“ schickt Mick Moss seine Formation Antimatter in die sechste Album-Runde. Der Sound ist überwältigend kräftig. Die Mischung aus Art Rock, Dark Rock, Gothic und Electronica Rock umschmeichelt die Ohren mit Sounds, Texten und Melodien, die in dieser atmosphärischen Dichte schon lange nicht mehr zusammengetroffen sind.
„Jeder, der schon mal belogen und betrogen wurde, wird sich mit diesem Album identifizieren können“, sagt Mick Moss über „The Judas Table“. Musikalisch würde ich sagen: Jeder, der mit den Tiamat der 90er, Anathema der 00er oder Archive der 10er etwas anfangen konnte, der sollte sich dieses Album mal reinziehen. Ich mag die Elektronik, ich mag die ausführlichen Gitarren-Soli, ich mag die straighten Rhythmus-Gitarren, ich liebe die knackigen Bass-Linien, ich bewundere die klugen Keyboard-Einsätze, ich zerfließe bei den herrlich verspielt gezupften Akustik-Gitarren und ich lasse mich über die Album-Laufzeit gern von Antimatter hinabziehen in die melancholische Dunkelheit des musikalischen Herbstes, den sie ihren Hörern hier bereitet haben.
„The Judas Table“ ist vermutlich das stärkste Herbst-Album des Jahres. Dunkel, kreativ und hervorragend produziert.