Testimony 2 Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Nachdem im Jahr 2003 mit "Testimony" der erste Teil von Neal Morses autobiographischem Konzept erschien, folgt nun die Fortsetzung. Inhaltlich geht es darum, wie der christliche Glaube eine zentrale Rolle in Neals Leben eingenommen hat.
Der Stil von Neal Morse ist wirklich unverkennbar, und oft dachte ich ein TRANSATLANTIC-Album zu hören.
Neals Stimme, die Keyboardsound-Wahl und unverkennbare melodische und harmonische Bewegungen lassen bereits nach Sekunden keinen Zweifel daran, wer hier am Werk ist.
Auch ziehen sich wieder musikalische Themen durch das ganze Album, und es mündet am Ende mit der Reprise "Crossing over Mercy Street" in einem epischen Finale. Es gehört schon eine Menge Weitsicht dazu, so sinfonisch arbeiten zu können. Die einzelnen Songs sind vielschichtig. Von traurigen Balladen bis hin zu furiosen Progrock-Krachern ist alles vorhanden. Einzelne Songs herauszuheben würde durch das Konzept wenig Sinn ergeben.
"Testimony 2" brauchte für mich einige Durchläufe um sich richtig zu entfalten, dennoch bin ich zwiegespalten.
Ein paar Themen sind großartig, aber vieles klingt bloß nach Füllmaterial. Wenn andere Bands solch ein Album machen würden, wäre man sicherlich beeindruckter. Der Backkatalog von Neal Morse jedoch schraubt die Erwartungen automatisch in den Himmel.
Trotzdem ist "Testimony 2" insgesamt für Progrock-Fans schon sehr zu empfehlen.