Americana Hot
Musik
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Hörspiegel-Meinung
Schon die ersten Töne des Albums ächzen und krächzen, als würde gerade ein alter Motor angeworfen werden. Klarer Fall, es kann sich eigentlich nur um Neil Young handeln, der gerade seiner Old Black wieder Töne entlockt die direkt aus der Hölle stammen. Gegenwärtig zählt Neil Young zur Riege der produktivsten Musiker älteren Semesters.
Während er zu den Künstlern gehört, deren Songs am meisten gecovert werden (insbesondere die Songs vom Harvest-Album), dreht er hier zusammen mit seinen alten Weggefährten von Crazy Horse einmal den Spiess um, und covert auf diesem Album ausschließlich Songs, die mittlerweile zum amerikanischen Kulturgut gehören. Wirklich interessant sind da die Ausführungen im schön gestalteten kleinformatigen Booklet zu der Geschichte der gecoverten Stücke. So reichen die Wurzeln der ältesten Songs auf diesem Album bis zu 300 Jahre zurück.
Musikalisch gibt es keine großen Überraschungen zu vermelden, der Sound von Crazy Horse war seit jeher nicht für Experimente gemacht. Hier regiert ehrliche, handgemachte Musik, mit dem nötigen Punch und Groove versehen. Also keine Musik, die man bei dem ersten Rendezvous auflegt, sondern eher Musik für ein Bierchen am Lagerfeuer oder Grill mit ein paar Freunden.
Highlights sind der Opener "Oh Susannah", "High Flyin' Bird" und das auch von Johnny Cash interpretierte "Wayfarin Stranger", das in Neils Version viel geisterhafter wirkt, und das trotz durchgehendem Uptempo-Beat. "God Save The Queen" schließt dann das Album ab und marschiert - unterstützt von weiblichen Chören - in den Sonnenuntergang.