Acoustic Album No. 8

Acoustic Album No. 8 Hot

Nico Steckelberg   28. November 2021  
Acoustic Album No. 8

Musik

Interpret/Band
Label
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

Zwei Dinge machte Katie Melua ihren Hörerinnen und Hörern äußerst einfach. Zum einen war es die Antwort auf die Frage, wie viele Alben die georgisch-britische Singer-Songwriterin bis 2020 veröffentlicht hat. Denn ihr Werk aus dem letzten Jahr hieß schlicht “Album No. 8”. 

Wir erinnern uns noch an den Vorgänger: Ein getragenes, leicht melancholisch angehauchtes Winterwerk. Das achte Album setzte mit Songs wie “A Love Like That” einen Gegenpol. Leicht, Sanft, fast sommerlich und beschwingt. Mit starken Gesangsspuren, die durch Katies kristallklare Stimme zur Blüte gelangen. Doch auch die Instrumentierung konnte von Anfang an überzeugen. 

Da waren faszinierende Streicher-Arrangements, die wie Nervenbahnen in die Songs eingewoben waren. Akustik-Gitarren, luftig-leichte Drums und groovige Bass-Lines ergänzten das Soundgewand, das hier und da gern an die Musik der Sechziger oder Siebziger erinnerte.

Und damit war auch geklärt, was die andere Sache ist, die “Album No. 8” sehr einfach macht: Es war überaus einfach, sich in diese Musik zu verlieben.

2021, ein Jahr später, erscheint eine akustische Version des Albums. Die Songs in unterschiedlicher Reihenfolge und wesentlich reduzierter produziert, mit akustischer Gitarre und Piano. Aber nimmt diese Reduktion nicht den Geist der Lieder weg? Dämmt das nicht die Faszination?

Überhaupt nicht. Denn Reduktion führt dazu, dass die Melodieführung und die Katies wunderbare Stimme in den Vordergrund rücken. Es ist wie die reduktion einer Soße: Volle Geschmackspower auf einem Löffel.

Es lohnt sich auf jeden Fall, das Album No. 8 in beiden Varianten zu hören. Denn in akustisch klingt es - man mag es kaum für möglich halten - noch intimer und emotionaler. Ja, mir fehlen die Streicher ein wenig. Aber dafür ist die Stimme so klar und pur - ich mag mich nicht entscheiden, was ich lieber mag. Muss ich glücklicherweise auch nicht.

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