Nothing Has Changed (Boxset) Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Nachdem wir im September mit „Sound and Vision“ David Bowies leisere und dem breiten Publikum eher unbekanntere Töne bei uns vorgestellt haben, erschien gestern die neue Bowie-Werksschau „Nothing Has Changed“. Allerfings, wenn man sich durch die 3 CDs des Box Sets hört, stimmt diese Aussage nicht. Denn Bowie hat im Laufe seiner musikalischen Laufbahn, die inzwischen ein halbes Jahrhundert umfasst, viele Genres ausprobiert und sich oft neu erfunden. Ihm jedoch gelang es, sich selbst stets treu zu bleiben und nicht einem Trend zu verkaufen. Selbst die zwischenzeitlichen TripHop- und Breakbeat-Songs sind auch aus heutiger Sicht noch immer Pure Bowie.
Die Compilation folgt keinem klaren chronologischen Muster, wenngleich die neueren Werke auf der ersten CD zu finden sind. Darunter die Nostalgie-Hymne „Where Are We Now?“ und der neue Song „Sue (Or In A Season Of Crime)“, der enorm jazzig arrangiert ist und erneut ein neues mögliches Spektrum eröffnet.
Besonders gut gelungen finde ich das visuelle Konzept hinter dem Best of. Jedes Foto des Musikers zeigt ihn im Spiegel. Die metaphorische Bedeutung dessen dürfen Sie nun gern selbst vornehmen, ich bin mir sicher, da gibt es manche Möglichkeit für einen Schulaufsatz.
Auch für „Nothing Has Changed“ gilt ebenso wie für „Sound and Vision“: Hardcorefans finden hier nicht wirklich etwas Neues. Wer Bowie hier und da mit interessiertem Ohr wahrgenommen hat und sich von den Impressionen angezogen fühlt, für den ist dieses Boxset perfekt geeignet.