Living in Stereo Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Nick Howard hat die erste Staffel von „The Voice of Germany“ gewonnen und war seitdem nicht faul. Sein neues Album „Living in Stereo“ vereint poppige Akustik-Songs mit sanfter Singer-Songwriter- und Folk-Attitüde. Die Songs gehen direkt ins Ohr und meist auch in den Fuß.
Was mir hier fehlt, ist ein wenig mehr melodischer Reiz. Die Produktion ist fett, die eingesetzten Instrumente wissen zu gefallen. Aber die Vocallines versanden hier und da in Belanglosigkeit. Mich erinnert das Songwriting an den englischen Britpop der 90er-Jahre. Alles muss irgendwie immer auch zur Not in einem Fußballstadion nachgröhlbar sein. Ganz so schlimm ist es nicht, aber oft setzt Howard auf diesen Schunkel- und Sporthymnen-Effekt, sogar wenn es an die Balladen geht. „No Ordinary Angel“ kann man sich auch von Avril Lavigne oder Chad Kroeger (Nickleback) mit Reibeisenstimme vorstellen. Es fehlt einfach die Einzigartigkeit.
„Living in Stereo“ ist ein okayes Album, das mich bis auf wenige Ausnahmen aber nicht wirklich gepackt hat.